Zukunft Schweizer Schienengüterverkehr: Politik, Kantone, Logistik- und Güterverkehrs-branche diskutieren. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Prognose: Bis zu 40 Prozent mehr Güterverkehr in der Schweiz

Der Güterverkehr in der Schweiz wächst bis 2030 rasant – aber wohin mit den Mengen? Auf die Schiene damit, schlägt der Bundesrat vor. Nun liegt der Ball beim Parlament.

Wagenladungsverkehr in der Schweiz
Wagenladungsverkehr in der Schweiz

Vor einigen Wochen hat der Bundesrat die «Botschaft zur Totalrevision des Gütertransportgesetzes» ans Parlament verabschiedet. Ziel ist die Förderung des Gütertransports auf der Schiene. Denn für den Güterverkehr in der Schweiz wird bis 2030 ein Wachstum von 20 bis 40 Prozent prognostiziert. So hat das Parlament mit der Motion «Zukunft des Schienengüterverkehrs in der Fläche» den Bundesrat 2010 beauftragt, ein Gesamtkonzept zur Förderung des Binnen-, Import- und Export-Schienengüterverkehrs vorzulegen. Entsprechend soll er auch das Gütertransportgesetz anpassen.

Ausgangspunkt der Gesamtkonzeption ist die zu erwartende Entwicklung des Güterverkehrs in der Schweiz. Die grössere Nachfrage soll sich auf den bereits heute dicht besiedelten Raum zwischen Basel, Bern, Genf und Zürich konzentrieren, da dort die Bevölkerung am stärksten wächst und sich gleichzeitig die Konsumgewohnheiten weiter verändern. Die Gesamtkonzeption formuliert erstmals eine abgestimmte Politik und definiert die Ziele für den Gütertransport auf der Schiene. Zudem schlägt sie konkrete Massnahmen vor, um diese Ziele zu erreichen. Ein Schwerpunkt der Vorlage ist die künftige Entwicklung und Finanzierung der Infrastruktur für den Gütertransport auf der Schiene.

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Einige Branchen tragen besonders zum erwarteten Verkehrswachstum bei: die chemische Industrie, die Metallbearbeitung, die Nahrungsmittelindustrie sowie land- und forstwirtschaftliche Rohprodukte. Im Baugewerbe und in der Baumittelindustrie ist ein zunehmender Wohnungs-, Renovations- und Sanierungsbedarf zu erwarten. Vor allem die Nachfrage nach Baustoffen dürfte deshalb deutlich zunehmen. Gleiches gilt für die Abfalltransporte. Rückläufig sind dagegen die Transporte von Rohöl und Treibstoffen. Für diese sieht der Bundesrat in seinen Energieperspektiven einen wesentlich geringeren Bedarf vor.

Von der absoluten Zunahme des Transportaufkommens kann und soll die Güterbahn überproportional profitieren. Erst an zweiter Stelle – so die Aussage des Dokuments – stehen allfällige Verlagerungen von der Strasse auf die Schiene. «Insgesamt wird das Potenzial für eine Steigerung der Produktivität bei der Bahn höher eingeschätzt als für den Strassengüterverkehr», heisst es. «Zentraler Treiber für eine stärkere Nutzung des Schienengüterverkehrs ist die Fähigkeit der Bahn, auf die Nachfrage nach kombinierten, intermodalen Angeboten reagieren zu können», ist zu lesen. Entsprechend der Prognose zum gesamten Güterverkehr in der Schweiz habe die Güterbahn gute Chancen, ihr Aufkommen in den nächsten 20 Jahren um fast 30 % gegenüber heute steigern zu können.

Im Blogbeitrag zum Thema «Wohin steuert der Schweizer Schienengüterverkehr» nehmen wir nächste Woche die wichtigsten Punkte der Gesamtkonzeption genauer unter die Lupe.

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