Jede Menge High-Tech im Gotthard-Basistunnel

Ohne Kommunikation läuft im längsten Eisenbahntunnel der Welt nichts. Funk- und Telefonnetze, Notrufsäulen und Datenleitungen sorgen für ständige Erreichbarkeit.

Nicht nur Schienen, Weichen und Schotterfahrbahnen werden im Jahrhundertbauwerk installiert sein. Sondern auch 3.200 Kilometer Kupferkabel, 2.631 Kilometer Lichtwellenleiter, 2.200 Elektroschränke, 10.000 Leuchten sowie zahlreiche Trafos, Leuchtschilder, Notrufsäulen und Telefone. Und viele Sicherungsanlagen: 712 Achszähler, 928 Balisen, 426 Merktafeln, vier Stellwerke, ein Radio Block Center und eine Station für die Bahnleittechnik.

Kabelverlegung (c) Alpiq«Tatsächlich ist der Tunnel sogar noch deutlich länger als 57 Kilometer, denn mit allen Verbindungs- und Zugangsstollen und Schächten misst das gesamte Tunnelsystem über 152 Kilometer», sagt Bruno Kolmann, Channel Sales Manager bei Alcatel-Lucent Enterprise Schweiz. Das IT-Unternehmen verantwortet Planung, Projektmanagement, schlüsselfertige Lieferung, Integration und umfassende Tests des kabelgebundenen Kommunikationsnetzes, des Funknetzes, eines hochverfügbaren, sicheren Netzes für die Verbindungen zum Stellwerksystem und eines WDM-Netzes (Wavelength Division Multiplexing).

Letzteres schafft die Verbindung zum Tunnelleitsystem. Das Festnetz im Tunnel beinhaltet ein Datennetz und Sprachdienste für die Betriebskommunikation. Dazu kommt ein Funknetz, das auf dem Mobilfunksystem GSM-R (für Railway) und Private Mobile Radio (PMR) basiert. Es dient dem Betrieb und der Wartung der Eisenbahntechnik, wird aber auch für die Übertragung von Informationen an die Führerstandssignalisierung ETCS Level 2 und die Notfallkommunikation benötigt. Zusätzlich steht es Mobilfunkprovidern, die ihre Dienste auf der Gotthard-Linie anbieten möchten, als Plattform zur Verfügung.

«Ein Areal dieser Grösse mit einem Festnetz auszustatten, ist eine echte Herausforderung. Für dieses Projekt haben wir ein hochmodernes Netzwerk implementiert, das robust genug ist für die Umgebungsbedingungen und gleichzeitig flexibel genug, um sich bei Bedarf anzupassen», sagt Kolmann.

Im Gotthard-Basistunnel stellen die Experten schon während des Baus die Kommunikation sicher. Dazu wurden im gesamten Tunnel und in den Baubüros ein konvergentes Netzwerk für die Sprach- und Datenkommunikation mit mehr als 500 Switches und 620 Telefonen mit visueller Signalisierung installiert.

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