«Für eine gute Zusammenarbeit kommt es auf die Person an, nicht auf das Geschlecht»

Frauen arbeiten bei SBB Cargo in verschiedensten Berufen und Positionen, wie unsere Blogserie zeigt. Chantal Mormile plant erwartete Transportmengen und Umsätze für die kommenden Jahre. Sie kommt aus der Innerschweiz und wohnt mit ihrer Familie in Sissach.

«Mein Vater ist Lokführer und mein Urgrossvater hat eine Zeit lang als so genannter Bremser auf der Gotthardlinie gearbeitet. Ich kam aber eher zufällig zur Bahn», sagt Chantal Mormile (34), Mutter einer zweijährigen Tochter. Weil es die Ausbildung für ihren ursprünglichen Wunschberuf – Flugverkehrsassistentin bei der Swissair – nicht mehr gab, begann sie 1998 eine 2-jährige Lehre bei der SBB als Bahnbetriebs-disponentin. «Die Zeiten mit Hut und Kelle waren zwar bereits vorbei, aber wir trugen noch die Uniform» sagt Mormile lachend.

Chantal Mormile, strategische Angebotsplanerin bei SBB Cargo
Chantal Mormile, strategische Angebotsplanerin bei SBB Cargo

Danach zog es die Erstfelderin nach Zürich, an einen Ort, an dem etwas läuft. Eine strenge Zeit sei es gewesen am Schalter des Haupt-bahnhofs, aber sie habe viel gelernt und das Leben in Zürich in einer Wohngemeinschaft sei unver-gesslich, sagt Mormile. Sie kündigte dennoch nach einem Jahr und begann ein Betriebswirt-schaftsstudium in Luzern.

2005 fand sie eine Stelle bei SBB Cargo in Basel. Hier hat sie auch ihren Mann kennen gelernt. Er ist ebenfalls seit seiner Lehre als Bahnbetriebsdisponent bei der SBB tätig. Die Arbeit gefiel ihr von Anfang an. Bei einem Unternehmen zu arbeiten, das sinnvolle Produkte anbietet, nämlich Güterverkehrsleistungen auf der Schiene, sei toll. «Und in der Schweiz funktioniert der Schienengüterverkehr auch für den Detailhandel», fährt sie fort.

Seit ihrem Mutterschaftsurlaub arbeitet Mormile 60 % als strategische Angebots-planerin in einem Team von neun Leuten. Drei davon sind Frauen. Dass Frauen in ihrem Arbeitsumfeld untervertreten sind, hat Mormile nie gestört. Für eine gute Zusammenarbeit komme es auf die Person an, nicht auf das Geschlecht. Das Team erarbeitet die Angebotsstrategie von SBB Cargo. Diese umschreibt, wo SBB Cargo ihren Kunden welche Dienstleistungen mit welchen Partnern anbietet. Zudem planen sie – gemeinsam mit dem Vertrieb – erwartete Transportmengen und Umsätze für die kommenden Jahre.

Die dynamische Frau schätzt es sehr, dass sie nach dem Mutterschaftsurlaub die Möglichkeit hatte, ihr Pensum zu reduzieren und profitiert auch von den flexiblen Arbeitszeiten. Die Kinderbetreuung teilt sie unter anderem mit ihrem Mann, der sein Pensum ebenfalls reduziert hat. Die SBB sei vorbildlich, was die Förderung von Teilzeit und die Unterstützung von Familien betreffe. «Aber eine Krippe an den grossen Standorten wäre toll und würde vieles vereinfachen».

Bisher in dieser Serie erschienen:

Initialtext: Sollten Mädchen mehr mit der Eisenbahn spielen?
Erstes Portrait: «Wenn ich die Berge sehe, fühle ich mich zu Hause»
Zweites Portrait: «Es dürften noch mehr Mitarbeiterinnen sein»

Ein Kommentar zu “«Für eine gute Zusammenarbeit kommt es auf die Person an, nicht auf das Geschlecht»

  1. „Danke für das interessante Porträt und den Einblick in ihre berufliche Tätigkeit, welche ein gutes Beispiel für Vereinbarkeit Beruf und Familie ist. Die SBB engagiert sich für dieses Thema auch mit Kidz Care. Mitarbeitende mit Kindern werden unterstützt und bei der familienexternen Kinderbetreuung beraten. Insbesondere auch in Form von reservierten Betreuungsplätzen in sorgfältig ausgewählten Kindertagesstätten (Kita) in verschiedenen Schweizer Städten. Der Auf- und Ausbau von Kitas in unmittelbarer Nähe der neuen SBB Bürogebäude Bern Wankdorf und WestLink, Zürich Altstetten ist umgesetzt. Die Kita Wankdorf eröffnet im August 2014 (Kitahaus mit 50 Plätzen), diejenige in Letzibach (WestLink) im Oktober 2014. In Olten werden voraussichtlich ab Oktober 2014 mehr Kitaplätze zur Verfügung stehen.“

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