Packen Amazon, Zalando und Co. bald das Päckli, bevor wir auf den Bestellknopf drücken?

Es klingt utopisch: Über die Analyse von Mausbewegungen wollen Firmen schon bald wissen, was wir als nächstes kaufen – zumindest einer Studie des Logistikkonzerns DHL zufolge. Andere potentielle Entwicklungen greift die Studie ebenfalls auf.

Realität oder Utopie? «Predictive Logistics» nennt sich ein Trend, den DHL in der zweiten Auflage seines «Logistics Trend Radar»  aufgreift. Dabei werden Päckli gepackt und Sendungen bereits auf den Weg gebracht, noch bevor der Kunde den Auftrag erteilt hat. Möglich machen sollen das die Analyse von grossen Datenmengen aus Produktsuchen von Kunden, Wunschlisten und sogar aus Bewegungen des Mauszeigers auf dem Bildschirm.

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„Predictive Logistics“: Können Dienstleister sich bereits ans einpacken machen, bevor der Kunde überhaupt bestellt? Bild: Amazon

Ein weiterer Trend: universelle Zahlungssysteme, die weltweite Zahlungsvorgänge zwischen Marktteilnehmern mit verschiedenen Währungen in Sekundenschnelle abwickeln. Dabei wird jede Art von Werteinheit unterstützt, etwa Flugmeilen oder Handyminuten.

Zumindest ein zunächst lange belächeltes Thema scheint nun Realität zu werden: der Lastwagen, der auf der Autobahn ohne Chaffeur auskommt. Der «Future Truck 2025» von Mercedes-Benz feierte vor wenigen Tagen auf der Messe IAA Nutzfahrzeuge im deutschen Hannover seine Weltpremiere. Modernste Radar-, Kamera- und Computertechnologie machen es möglich, dass der Fahrer entspannt die Hände vom Steuer und vom Gaspedal nehmen kann. Denn der Future Truck steuert ähnlich wie der Autopilot im Flugzeug selbständig und sicher durch den Strassenverkehr. Das Ziel: Die Transporteffizienz wird weiter gesteigert, der Verkehr für alle Teilnehmer sicherer, Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen lassen sich reduzieren.

Ein besonders für die Schiene relevanter Trend ist das «De-Stressing der Transportkette». Darunter verstehen die Zukunftsforscher, den richtigen Mix an Beförderungsmitteln für die jeweilige Aufgabe zu finden und dabei durchaus auch eine Entschleunigung durchzuführen – mit dem Ziel, eine ausgewogene Balance zwischen Transportaufwand und Lagerkosten herzustellen.

Als Beispiel dafür führen sie die kombinierten Hafen-Hinterlandverkehre von Rotterdam zu Terminals in ganz Europa mit Binnenschiff, Güterbahn und Lastwagen an. Durch die optimale Auswahl von geeigneten Verkehrsträgern werden dabei sowohl ökologische wie wirtschaftliche Aspekte in Übereinstimmung gebracht.

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