Neue Serie – Die Zukunft der Logistik: Kommt das Päckli bald aus der Luft?

Der Güterverkehr wandelt sich: Sind Segel-Containerschiffe bald Realität und macht der 3D-Druck den Transport überflüssig? In einer neuen Reihe stellen wir eine Reihe von Innovationen vor. Den Anfang macht die Paket-Hauszustellung per Flugroboter.

drohne
Quelle: Screenshot Youtube

Als der Versandhändler Amazon vor über einem Jahr ankündigte, Minidrohen für die Zustellung von Paketen zu entwickeln, hielten das einige Beobachter für einen PR-Gag. Aber offensichtlich meint es der Internetriese ernst, und er ist damit längst nicht mehr alleine. Nicht nur Google, auch die privaten Paketzusteller UPS und Fedex haben inzwischen ähnliche Pläne bekanntgeben.

Die Nase vorne bei dieser Zukunftstechnologie haben allerdings zwei klassische Postunternehmen: GeoPost, die Paketsparte von La Poste in Frankreich, und die deutsche DHL. Das Logistikunternehmen beliefert bereits seit Ende September letzten Jahres mit seiner Mini-Drohne «DHL Paketkopter 2.0» testweise Medikamente aus der ostfriesischen Hafenstadt Norden zu einer Apotheke auf der Nordseeinsel Juist.

Die 12 Kilometer lange Distanz legt der Flugroboter mit vier Rotoren autonom, also ohne Steuerung von aussen, zurück – mit einer Geschwindigkeit von bis zu 65 km/h. Die Flüge finden regelmässig zu bestimmten Uhrzeiten statt und werden von einer mobilen Bodenstation aus überwacht. Etwas mehr als einen Kilogramm Ladung kann der Paketkopter dabei auf einmal transportieren. GeoPost befördert mit seinem Fluggerät «GeoDrone» in einem Pilotprojekt Briefe und Päckchen. Die Drohne hat sechs Rotoren und kann seine Ladung mit einem Gewicht von bis zu vier Kilogramm über eine Distanz von bis zu 20 Kilometern ausliefern. Dieter Bambauer, Leiter der Schweizer PostLogistics, hatte sich im Interview mit dem Cargo Magazin jüngst skeptisch zum breiten und generellen Einsatz von Drohen geäussert.

Einen Zeitplan für die Einführung eines regelmässigen Lieferdienstes via Mini-Drohne gibt es bisher weder bei GeoPost noch bei DHL. Zunächst wird es höchstens um die Zustellung in bestimmte abgelegene Orte oder medizinische Einsätze gehen. Denn in Frankreich ist der Einsatz von Drohnen über stark bevölkerten Gebieten bisher nicht erlaubt. Ausserdem sind noch einige technische Probleme zu lösen. So müssen Drohnen in der Luft künftig besser Objekte erkennen und Kollisionen selbstständig ausweichen können.

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