Investitionen in Innovationen: Neue Standards beim Rollmaterial

Österreichs Rail Cargo Group investiert 300 Mio. Euro in die Beschaffung neuer Standard-Waggons für den Güterverkehr. Neben der Zusammenarbeit von Voestalpine Stahl, ÖBB und Innofreight auf technischer Seite, stellt RCG seine Organisation in Italien um.

Im Rahmen von zwei Rail-Shows in Linz und Wien hat die Rail Cargo Group (RCG) im Oktober ihren Kunden vorgeführt und aufgezeigt, wohin die Reise in Richtung Zukunft bei der Entwicklung von neuen Güterwagen geht. Nämlich weg von Spezialgüterwagen in kleinen Stückzahlen und hin zu standardisierten Güterwagen auf Plattform-Basis, wie das die Automobilindustrie seit Jahren vormacht und sich jetzt der Güterverkehr-Konzern der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bei Entwicklung und Beschaffung neuer Güterwagen als Vorbild nimmt. Das aktuelle Beispiel dafür ist der vom steirischen Speditionsunternehmen Innofreight entwickelte Containertragwagen «Inno Waggon» sowie Container in Leichtbauweise.

Ihren Fuhrpark stellt die RCG in Zusammenarbeit mit Verladern ebenso wie das Konzept der Ganzzüge um

Verlader Voestalpine ist an Bord

«Die Rail Cargo Group investiert bis 2020 nicht weniger als 300 Mio. EUR in die Beschaffung neuen Rollmaterials», führte Vorstand Reinhard Bamberger am Rande der Wiener Rail-Show gegenüber dem ITJ aus. Im ungarischen Werk von ÖBB Technische Services in Miskolc werden in den kommenden Jahren 2000 dieser Inno Waggons produziert und europaweit eingesetzt. Bei der Linzer Rail-Show wurde erstmals ein sogenannter «Rock-Train» in Bewegung gesetzt, mit dem Erze für den österreichischen Stahlkocher Voestalpine transportiert werden. Das Erz wird in den von Innofreight entwickelten Rock Tainer ORE verladen, die wiederum auf den Inno Waggon gesetzt werden. Voestalpine, Rail Cargo Group und Innofreight haben diese Lösung gemeinsam entwickelt. Der Rock Tainer ORE ist aus hochfestem Stahl von Voestalpine mit speziellen Schweisszusatzstoffen gefertigt und bringt weniger Eigengewicht, dafür aber mehr Zulademöglichkeit auf die Schiene. Der Container ist um 1,5 t leichter als herkömmliche und bietet Platz für 69 t Fracht. Bis 2017 werden 300 dieser Container bei RCG für die Voestalpine-Verkehre zur Verfügung stehen.

In Italien auf Venedig konzentriert

RCG stellt auch teilweise ihre Ganzzug-Konzepte um. Zwischen Slawkow in Polen und mehreren italienischen Destinationen fährt RCG-Ganzzüge, derenorganisatorische Fäden ab Jahresbeginn 2015 im venezianischen Hafen Marghera zusammenlaufen werden. «Der Hafen ist für uns besonders interessant, weil hier alle unsere Züge von und nach Italien vorbeifahren», erklärte Diego Licciardello von Rail Cargo Logistics Italia vor österreichischen Spediteuren in Wien. Alle derzeit in dem Terminal in Santo Stino di Livenza durchgeführten Handling-Aktivitäten werden ab 2015 nach Marghera verlagert. Einen weiterenTerminal betreibt RCG in Desio bei Mailand. Zwischen Villach und Marghera wird es künftig mehr Shuttle-Verbindungen geben. Man ist davon überzeugt, dass Venedig der richtige neue Platz ist, weil hier auch ein direkter Anschluss zum Überseeverkehr besteht.

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