Logistik-Profis sollen Java lernen

Die deutsche Bundesvereinigung Logistik (BVL) beleuchtet in 12 Thesen den Zusammenhang von Logistik und Informationstechnik.

Logistik-Profis

Logistik-Profis sollen die Entwicklung ihrer Software künftig stärker selbst in die Hand nehmen. Dies ist eine Kernaussage des Positionspapiers «Logistik und IT als Innovationstreiber für den Wirtschaftsstandort Deutschland». Informationslogistik müsse als eigenständiges Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsumfeld begriffen werden, heisst es weiter. Software für die Branche soll zuverlässig, schnell und nachhaltig produziert werden.

«Software wird zum wettbewerbsentscheidenden Faktor für die Logistik. Unternehmen, die nicht auf eine starke Verbindung von IT und Logistik fokussieren, werden mittelfristig nicht mehr wettbewerbsfähig sein», warnt Michael ten Hompel, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund. Zusammen mit weiteren Wissenschaftlern und Praktikern von BASF, DB Mobility Logistics und dem Handelskonzern REWE hat er die 12 Thesen in mehreren Diskussionsrunden erarbeitet.

Als Bindeglied zwischen Information, Produktion und Handel spielt die Logistik eine zentrale Rolle. Sie ist getrieben durch IT, wird selbst zum Treiber von IT und ist als Branche gefordert, Informationstechnologien zu entwickeln», heisst es in dem BVL-Positionspapier. Das «Internet der Dinge», Cloud Computing, Big Data und Industrie 4.0 seien dabei informationstechnologische Innovationsfelder.

BVL-BroschüreNoch sei dieser Markt von einzelnen aussereuropäischen Anbietern dominiert. Die grösste strategische Chance für Europa besteht nach Ansicht der Verfasser der Studie in einer schnellen, innovativen Entwicklung branchenspezifischer IT-Werkzeuge und Algorithmen in der Logistik. Ein zentrales Ziel sollte es sein, eine Software zu entwickeln, die es den Logistikdienstleistern ermögliche, sich zu vernetzen und dennoch die Hoheit über ihre eigenen Daten zu behalten. Dies wäre ein klarer Gegenentwurf zur heutigen Praxis der Marktführer, die auf zentrale Datenlager unter Kontrolle eines Anbieters setzen.

Das Positionspapier gibt es kostenlos zum Download.

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