Blechkisten soweit das Auge schauen kann

Der steigende Wohlstand sowie der Abbau von Handelshemmnissen in zahlreichen Regionen der Welt führen zur deutlichen Expansion des Welthandels. Mit entsprechenden Auswirkungen auf den Hinterlandverkehr.

Um knapp 8% soll die Menge der verschifften Container laut Studien jährlich zulegen.
Um knapp 8% soll die Menge der verschifften Container laut Studien jährlich zulegen.

Mehr als 356 Millionen Container werden von den Reedereien pro Jahr weltweit mit Schiffen transportiert. «Die Umschlagsentwicklung in Europas Haupthäfen wurde in den letzten Jahrzehnten durch den kräftig expandierenden Welthandel, die fortschreitende Containerisierung und neue logistische Konzepte geprägt», stellt eine gemeinsame Studie der Berenberg Bank und des Hamburgischen Welt Wirtschafts Instituts (HWWI) fest. Da der Anteil der Containergüter an den Seetransporten in Zukunft weiter deutlich steigen wird, würden Häfen mit einem hohen Containerumschlag wie Hamburg, Rotterdam oder Antwerpen überdurchschnittlich stark von dieser Entwicklung profitieren.

«Die fortschreitenden weltweiten Integrationsprozesse, der weitere Abbau von Handelshemmnissen und die zu erwartende Steigerung des Wohlstands in zahlreichen Regionen der Welt werden auch zukünftig eine deutliche Expansion des Welthandels mit sich bringen und eine Ausweitung der Frachtschifffahrt und Hafenkapazitäten erfordern», so HWWI-Direktor Thomas Straubhaar. Sein Institut schätzt die Wachstumsrate im Containerhandel bis 2030 auf jährlich 7,9 Prozent – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Hinterlandverkehr.

Um dieses rasante Wachstum ohne ökologische Katastrophe zu bewältigen, sei – so die Studie – ein konsequenter Einsatz umweltfreundlicher und ressourcensparender Technologien für alle Verkehrssparten zwingend notwendig. Trotzdem erwarten die Wissenschaftler keine wirkliche Veränderung des gegenwärtigen Modal-Split. «Der Wunsch, den Gütertransport von der Strasse wegzulenken, wird Wunschdenken bleiben und nur partiell gelingen», zieht die Studie ein ernüchterndes Fazit. Das Wachstum des Transportgütersektors in den nächsten 15 Jahren werde überproportional dem Lastwagen zu Gute kommen, während Eisenbahn und Binnenschiffe nur unterdurchschnittlich davon profitieren – auch wenn sie in absoluten Transportmengen zulegen. Es sei denn, auch das wird erwähnt, der Staat greift regulierend und lenkend in Verkehrsinfrastruktur und Transport ein.

Die Studie «Strategie 2030 – Maritime Wirtschaft und Transportlogistik» gibt es hier kostenlos zum Download.

2 Kommentare zu “Blechkisten soweit das Auge schauen kann

  1. Hallo,

    Interessanter Blogeintrag. Leider scheint die verlinkte Studie aus dem Jahre 2006 zu sein. Gibt es da ein Update? Einen anderen Link?

    1. Grüezi Herr Burkhardt
      Sie haben Recht, die Studie ist schon älter. Dies ist wohl dem Autor des Blog-Beitrages nicht aufgefallen. Ich habe bei Berenberg nachgefragt. Es ist momentan kein Update der Studie geplant.
      Freundliche Grüsse
      Redaktion SBB Cargo Blog

Alle Kommentare anzeigen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert