Kein Schüttgut: Pharmazeutika auf der Schiene

Der Transport von hochwertigen Produkten wie Pharmazeutika kann komplex sein und ist dementsprechend bei Dienstleistern begehrt. Es gibt im Markt temperaturgeführter Güter jedoch Lösungen jenseits von Luftfracht oder Strassentransport.

Die Abfertigung von Pharmazeutika verlangt angesichts der wachsenden Anzahl rechtlicher Verordnungen besondere Sorgfalt. So müssen Temperaturen beim Transport von Medizinprodukten laufend geregelt und überwacht werden, um den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation, der Iata und der EU-Richtlinien «Good Distribution Practice» zu genügen.

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Die sensible Fracht ist entsprechend margenträchtig und so ist von der Schiene als Verkehrsträger in diesem Zusammenhang selten die Rede. Zudem bestehen beim Schienentransport verkehrsträgereigene Risiken, wie z.B. Stosseffekte beim Rangieren, der Ruck beim Kuppeln der Waggons und die Vibration von gestapelter Fracht während der Fahrt.

Eine internationale Transportlösung für Pharmazeutika auf der Schiene über eine beträchtliche Distanz wurde jedoch bis Ende des vergangenen Jahres von DHL entwickelt. Die Zugverbindung von Chengdu in Westchina nach Lódz in Polen wurde um Kühlcontainer auf Waggons erweitert, die die Ware auf Temperaturen zwischen -25 und + 25° Celsius halten. Jeder Container verfügt über eine autonome Energieversorgung sowie Tracking und Tracing-Einrichtungen. Ihre Kapazitäten werden innerhalb der regulären Laufzeiten angeboten.

Wie Kelvin Leung, der CEO von DHL Global Forwarding Asia Pacific mit Sitz in Singapur kommentierte, wurde dieser temperaturgeführte Dienst erst nach einer längeren Testphase ins Angebot aufgenommen. «Das Interesse der Kunden an dieser Innovation ist robust,» kommentierte er im Rückblick auf die Einführungsphase. DHL greift mit seinen Argumenten für diesen multimodale Dienst, der neben Pharma- und Medizinartikeln auch für Elektronik- und Konsumgüter entwickelt wurde, auf die Stärken des Verkehrsträgers zurück. Der Bahnverkehr ist deutlich billiger als die Luftfracht, benötigt von Asien aus jedoch nur die Hälfte der Lieferzeit zur See

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