transport logistic im Zeichen des neuen Gotthardtunnels

Die für Dezember 2016 geplante Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels ist das zentrale Thema des Auftritts von SBB Cargo auf der transport logistic 2015 in München. Die internationale Fachmesse öffnet ihre Tore heute und dauert bis am Freitag, 8. Mai.

 

Testzug im Gotthard
Der Gotthardbasistunnel bringt die Deutschschweiz näher ans Tessin: Dies führt zu neuen Marktchancen. Foto: Gian Vaitl

Mit der geplanten Inbetriebnahme des längsten Eisenbahntunnels der Welt am 11. Dezember 2016 wird der wichtigste Meilenstein zur erneuerten Nord-Süd-Achse Gotthard zwischen den Nordseehäfen und Italien erreicht. Pro Stunde und Richtung sollen ab dem Fahrplanwechsel 2016/2017 bis zu fünf Güter- und zwei Personenzüge verkehren. «Für den Schienengüterverkehr durch die Schweizer Alpen ermöglicht dies hauptsächlich mehr und schnellere Verbindungen», sagt Nicolas Perrin, CEO von SBB Cargo. Die Züge fahren zudem zuverlässiger und für die Kunden planbarer, weil witterungsbedingte Streckenunterbrüche grösstenteils ausgeschlossen werden können.

«Mit der anstehenden Realisierung des 4-Meter-Korridors, für den auf der Nord-Süd-Achse via Gotthard rund zwanzig Tunnel angepasst werden müssen, um Sattelauflieger mit vier Metern Höhe auf Bahnwagen transportieren zu können, steigt die Wettbewerbsfähigkeit für die Schiene deutlich», ist Perrin überzeugt.

Vorteile für Kunden im Norden, Süden und Westen
Ein Fünftel der heutigen Gütertransporte auf dieser Strecke ist allerdings nicht Transitverkehr, sondern endet im Tessin. Das 57 Kilometer lange Tunnelsystem, das von der SBB betrieben wird, bringt die Deutschschweiz und auch die Romandie viel näher mit der Südschweiz zusammen, was den Kunden der Schweizer Güterbahn auf beiden Seiten des Gotthards neue Marktchancen bringt. Am Vortag im Tessin oder in Norditalien geerntetes Obst und Gemüse kann bereits frühmorgens auch in Westschweizer Filialen angeliefert werden.

«Für den internationalen Transitverkehr ist der neue Gotthardtunnel ein erster grosser Schritt zur Flachbahn durch die Alpen», so Michail Stahlhut, CEO von SBB Cargo International. Diese wird ab 2020 auf dem wichtigen europäischen Korridor von Rotterdam nach Genua bis zu 20 Prozent Volumensteigerung ermöglichen. «Voraussetzung ist aber, dass auch in den angrenzenden Ländern Deutschland und Italien die notwendigen Zulaufstrecken weiter ausgebaut werden», mahnt Stahlhut.

Dank der modernen Technik können die Züge im neuen Gotthardtunnel nicht nur schnell und sicher, sondern auch in geringeren Abständen zueinander fahren. ETCS Level 2 ermöglicht im Güterverkehr die Reduktion der Zugfolgezeit auf dem Nord-Süd-Korridor von heute vier auf künftig drei Minuten. Es bildet also die technische Voraussetzung, dass mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels ab 2020 sechs Güter- und zwei Personenzüge pro Stunde und Richtung durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt verkehren können.

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Arbeiten voll im Zeitplan
Die weiteren Arbeiten für die Inbetriebnahme des Jahrhundertbauwerks, das von Anfang an vor allem für den Gütertransport durch die Alpen konzipiert wurde, laufen in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Bundesamt für Verkehr, der AlpTransit Gotthard AG sowie den Kantonen Uri und Tessin auf Hochtouren. Rund 3900 Mitarbeitende von SBB, Drittbahnen und kantonalen Rettungskräften werden in den nächsten Monaten für ihren Einsatz im und um den neuen Gotthardtunnel geschult.

Die volle Leistungsfähigkeit erreicht die erneuerte Nord-Süd-Achse Gotthard im Jahr 2020, nach Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnel 2019 und des 4-Meter-Korridors in 2020. Bis dahin werden auf der Zulaufstrecke rund 25 Bauprojekte realisiert. «Die zeitliche und räumliche Ballung dieser Massnahmen wird eine grosse Herausforderung für die Fahrplanstabilität», sagt Peter Jedelhauser, Leiter Projektorganisation Nord-Süd-Achse Gotthard bei der SBB.

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