Logistik zwischen E-Food und «Just im Stau»

Eine Diskussionsveranstaltung auf der transport logistic in München heute Mittag beschäftigte sich damit, wie leicht verderbliche Güter möglichst schnell die Konsumenten erreichen.

Forum E-Food

Auch wenn der E-Commerce boomt, der Lebensmitteleinzelhandel ist davon bisher so gut wie nicht betroffen. Zumindest in Deutschland mit knapp einem halben Prozent Markanteil. In Grossbritannien sind es immerhin schon elfmal so viel. Auf einer Veranstaltung der «Lebensmittelzeitung» diskutierten Berater und Logistiker, wie eine «echte Multi-Channel-Logistik» aussehen könnte, die nach Meinung der Experten allerdings heute «nach wie vor Zukunftsmusik» ist.

Michael Lierow, Partner bei der Oliver Wyman management consulting company, nannte die zentrale Herausforderung in der Frischelogistik: «Verbringt die Ware zu viel Zeit in der Lieferkette, dann leiden Qualität und Resthaltbarkeit, was eine negative Kundenwahrnehmung nach sich zieht». Die Händler müssten deshalb ihre Frischelogistik weiterentwickeln und optimieren, um ihren strategischen Wettbewerbsvorteil zu erhalten und im Hinblick auf neue Lösungen wie Same-Day-Homedelivery und neue Mitspieler im Markt wie Amazon Fresh nicht den Anschluss zu verlieren.

Ein Praktiker in diesem Bereich ist Michael Reichelt, Geschäftsführer der open ideas GmbH in München. Mit «emmasbox», gekühlten Abholstationen für Lebensmittel, und intelligenten Softwarelösungen ermöglicht das Start-Up seinen Kunden die Verknüpfung des Onlinehandels mit der stationären Präsenz.

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Thomas Pütter vom Lebensmittellogistiker Nagel-Group in Versmold beleuchtete das komplexe Thema aus Sicht eines traditionellen Kühlungsspezialisten, der europaweit aktiv ist. «Intelligente Logistiknetzwerke als Lokomotiven digitalisierter Lieferketten», nannte er als mögliche Perspektive zur Lösung der Herausforderungen für die Branche. Dabei hatte er aber nicht unbedingt die Schiene statt der Strasse für die temperaturgeführten Transporte im Sinn.

Da wäre ein Blick in die Schweiz für die Veranstaltung gut gewesen. Denn dort  bringen grosse Handelsunternehmen wie Migros, Coop oder Globus mit Hilfe der Güterbahn auch verderbliche Lebensmittel pünktlich und zuverlässig an jedem Stau vorbei im Nachtsprung bis in ihre Verteilzentren. Weiter in die Supermärkte geht es dann mit dem Lastwagen. Diese effiziente und schnelle Lieferkette bis zum einzelnen Endkunden nach Hause zu verlängern, ist dann nicht mehr so aufwändig.

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