Neue Lösungen für den Einzelwagenverkehr in Europa

Am Stand der «Swiss Movers» auf der transport logistic in München ging es heute Mittag um das europäische Forschungs- und Entwicklungsprojekt ViWaS (Viable Wagonload Production Schemes). Neben der Präsentation der ersten Zwischenergebnisse wurde beim anschliessenden Apéro im «ViWaS-Waggon» auch eifrig untereinander genetzwerkt.

ViWaS
Daniel Bürgy, Leiter Vertrieb SBB Cargo

«Einzelwagen- bzw. Wagengruppenverkehre sind für bestimmte Branchen, wie z.B. die Stahl- und Chemieindustrie, wichtige Bestandteile der Logistik», betonte Daniel Bürgy, Leiter Vertrieb bei SBB Cargo. Allerdings hätten hohe Transportkosten und geringe Qualitätsstandards in den vergangenen Jahren zu kontinuierlich sinkenden Marktanteilen geführt. Die Schweizer Güterbahn hat darauf mit ihrem Angebot «Swiss Split» reagiert. Um es weiterzuentwickeln, werden grosse Eingangsterminals benötigt – wie etwa das geplante trimodale Terminal Basel-Nord. Mit den über 30 Hybridloks, die SBB Cargo in den letzten Jahren für Rangieraufgaben angeschafft hat, können nun die Container oder Einzelwagen direkt in die Anschlussgleise der Kunden gefahren werden. «Das dritte Element dieser Strategie ist die Modernisierung der Wagenflotte», so Bürgy. Und hier komme ViWaS ins Spiel.

«Dazu haben sich zehn europäische Unternehmen und Forschungsinstitute aus den Bereichen Schienenverkehr und Logistik in einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt zusammengeschlossen», berichtete ViWas-Projektleiter Niklas Galonske von der HaCon Ing. GmbH. Bei der Präsentation, die sich auf die technologischen Projektinnovationen konzentrierte, stellte Irmhild Saabel, Leiterin Business Development bei der Wascosa AG in Luzern, erste Zwischenergebnisse bei der Entwicklung eines leichten Containertragwagens mit modularen Aufbauten vor.

«Er soll beispielsweise direkt am Anschlussgleis vollständig mit dem Stapler befahren werden können», so die Expertin. Dazu sei ein besonderer belastungsfähiger Fussboden nötig. Ein weiteres Projekt ist die Weiterentwicklung der «Flexfreight Timber Cassette» für den Transport von Baumstämmen. Auch sie kann auf den Standardtragwagen aufgesetzt werden. «Weniger Wagen, weniger Leerkilometer, weniger Wagentypen», beschrieb die Referenten den Nutzen der damit verbundenen Effizienzsteigerung.

ViWaS
Victor Behrends, Eureka Navigation Solutions AG

Victor Behrends von der Eureka Navigation Solutions AG stellte schließlich noch die Lösung «ViWaS ajour Telematik» vor, die aus Sensoren, Batterien und Halterungen besteht. Ziel ist hier die verbesserte Kommunikation mit den Güterwagen durch eine neue Telematik. Statt einer Verkabelung sind die autark arbeitenden Sensoren per Funk miteinander verbunden und können sowohl die Wagen als auch die Ladung überwachen.

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