Wie hoch ist ein Ablaufberg?

Dieser Berg ist in keinem Alpenpanorama verzeichnet, und er ist auch nicht besonders hoch: nur gut vier Meter. Ein Ablaufberg ist das Herzstück eines Rangierbahnhofs.

Ein Ablaufberg dient dazu, die Güterwagen im Wagenladungsverkehr neu zu sortieren. Das geht so: Eine Lok schiebt die Wagen, die zuvor in den Anschlussgleisen abgeholt wurden, auf den Ablaufberg. Mit einer langen Metallstange öffnet dort ein Mitarbeiter der Cargo-Produktion die Kupplungen. Dann rollen die Wagen den Ablaufberg hinab und schliesslich über Weichen auf eines der vielen Richtungsgleise.

Man nutzt also die Schwerkraft – wie bei einer Murmelbahn. Im Rangierbahnhof Limmattal gibt es 64 solcher Richtungsgleise. Die grösste Güterwagensortieranlage der Schweiz kann bis zu 300 Wagen pro Stunde neu ordnen, am meisten Betrieb herrscht nachts. Auch Lausanne Triage, Däniken, Zürich Mülligen und die Grenzrangierbahn-höfe in Basel, Chiasso und Buchs SG verfügen über solche Sortieranlagen.

Damit die Wagen durch die rasante Fahrt den Ablaufberg hinunter nicht in andere prallen, gibt es Hemmschuhe oder, wie im Rangierbahnhof Limmattal, Gleisbremsen. Lichtschranken und Kontakte kontrollieren dort, dass jeder Wagen mit der dafür vorgesehenen Geschwindigkeit aufs richtige Gleis kommt. Ein Ausflugsrestaurant gibt es auf dem Ablaufberg natürlich auch nicht. Aber immerhin befindet sich in der Nähe eine Personalkantine, in der man sich in kalten Winternächten aufwärmen kann.

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