EU fördert Eisenbahn und Schiffsverkehr mit rund 13 Milliarden Euro

Mit einer Rekordsumme von 12,7 Mrd. Euro unterstützt die Europäische Union in den nächsten Jahren 263 Verkehrsprojekte. Europa soll durch eine digitale Integration besser vernetzt werden. Ausserdem wird durch die Realisierung der geförderten Vorhaben eine spürbare Kohlendioxidreduzierung im Verkehrssektor angestrebt.

Die Exekutivagentur für Innovation und Netze (INEA) hat Anfang des Jahres die entsprechenden Zuschussvereinbarungen für die Projekte im Rahmen der EU-Verkehrsfinanzierung «Connecting Europe» unterzeichnet. Das grösste Einzelprojekt ist der Bau des Brenner-Basistunnels zwischen Österreich und Italien, der mit 879 Millionen Euro für Bauarbeiten sowie rund 300 Millionen Euro für technische Studien unterstützt wird. Das Bauwerk soll insgesamt bis zu zehn Milliarden Euro kosten – inklusive der Zulaufstrecken.

Ein weiteres Grossvorhaben ist die «Rail Baltica», an der die EU-Mitgliedsländer Polen, Litauen, Lettland, Estland sowie Finnland beteiligt sind. Die geplante 950 Kilometer lange Eisenbahnstrecke soll bis zum Jahr 2023 fertiggestellt sein und von Warschau über Kaunas und Riga nach Tallinn führen – mit Anschluss nach Helsinki per Fähre oder Tunnel. Der Wasserweg Seine-Schelde, die Caland-Brücke bei Rotterdam oder die feste Querung des Fehmarn-Belts von Deutschland nach Dänemark kommen ebenfalls in den Genuss von EU-Mitteln.

In Deutschland werden mit 1,7 Milliarden Euro aus Brüssel bis 2020 unter anderem fünf Wasserstrassen und zehn Schienenprojekte gefördert, wie etwa der Ausbau der Rheintalbahn Karlsruhe-Basel, der Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Wendlingen-Ulm und der Ausbau des Mittellandkanals. Ebenso eine Studie zum grenzübergreifenden Ausbau der Bahnverbindung zwischen Bremen und Groningen in den Niederlanden. Auch für die Güterbahnstrecke «Eiserner Rhein», die vom Duisburger Hafen über Mönchengladbach zum Hafen von Antwerpen führt und die bereits vor fast 200 Jahren vorgeschlagen wurde, gibt es nun Finanzmittel.

Die EU-Mitgliedstaaten hatten im Juli 2015 die europäischen Verkehrsprojekte genehmigt, mit der Unterzeichnung der Zuschussvereinbarungen konnte die Mittelauszahlung fristgerecht im letzten Quartal 2015 beginnen. Die INEA und die EU-Kommission werden die Durchführung der Projekte überwachen.

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