Nach dem Brand im Simplontunnel: Die Güterzüge fahren wieder

Eine Woche nach dem Grossbrand läuft der Güterzugsverkehr wieder fast normal durch den Simplontunnel. Das Feuer war am frühen Donnerstagmorgen vergangener Woche auf einem Wagen eines Güterzugs der BLS ausgebrochen, der aus Richtung Italien kam und mit Stahl- und Keramikprodukten beladen war. Während des Brandes wurden im Tunnelinnern Temperaturen von bis zu 800 Grad gemessen, was den Rettungskräften ihre Arbeit erheblich erschwerte.

Bruno Stehrenberger, Leiter des SBB-Krisenstabs, konnte nach drei Tagen intensivem Einsatz eine positive Bilanz ziehen: „Alle Beteiligten haben einen sehr guten Job gemacht.“ Die kontinuierliche Arbeit des Krisenstabs über Pfingsten habe es erlaubt, die Lage divisionsübergreifend und mit der BLS zusammen laufend zu analysieren und rasch die richtigen Massnahmen anzuordnen. „Wir konnten die strategische Gesamtsicht erstellen, aufgrund einer gemeinsamen Informationsbasis die richtigen Fragen klären lassen und die Kollegen und Kolleginnen draussen in der Fläche wirksam unterstützen – von der Brandbekämpfung über die Organisation von Ersatzbussen bis hin zur Planung von Räumung und Reparatur“, so Stehrenberger. Die aktiven Löscharbeiten dauerten bis am Sonntag, am Montag wurde dann eine Brandwache aufgestellt. Bis auf weiteres wird die Brandstelle mit einer Wärmebildkamera überwacht, ein Lösch- und Rettungszug stehen auf Pikett.

SBB-CEO Andreas Meyer besuchte am Pfingstmontag die Unfallstelle zusammen mit Experten. Ihr Fazit: Die Schäden an der Infrastruktur sind massiv, die Aufräum- und Instandstellungsarbeiten werden mehrere Monate in Anspruch nehmen. Die SBB setzt jetzt eine Task Force ein, welche diese Arbeiten koordiniert und auch prüfen wird, ob gewisse Aufgaben mit der ohnehin bald anstehenden Sanierung des Tunnels kombiniert werden können. Andreas Meyer bedankte sich persönlich bei den Einsatzkräften der SBB, der BLS und den externen Feuerwehren für ihren grossen und professionellen Einsatz während der heißen Pfingsttage und betonte: „Ich bin unglaublich erleichtert, dass wir nur Materialschaden hatten und keine Personen zu Schaden kamen.“

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