Logistik

Logistik wird nachhaltiger durch Kooperation

Das EU-Förderprojekt NexTrust hat 4700 Möglichkeiten der Verkehrsbündelung und über 20 000 kurzfristige Verlagerungschancen von der Strasse auf die Schiene identifiziert. Jetzt sollen diese Erkenntnisse mit Hilfe von Pilotprojekten in die Praxis umgesetzt werden.

In den über 12 Monaten seit Start des Förderprojekts haben die 31 Mitglieder eines Konsortiums aus verschiedenen EU-Ländern – darunter Forschungseinrichtungen, Verlader, Speditionen und Güterbahnen – intensiv in verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet, um nachhaltigere Logistikprozesse zu gestalten. Das Ziel von NexTrust ist die Erhöhung der Effizienz durch weniger Leerfahrten, Kostensenkung und die Entwicklung eines innovativen Businessmodels mit vernetzten, verlässlichen Kooperationsnetzwerken entlang der gesamten Lieferkette.

Die Pilotprojekte decken einen breiten Querschnitt der gesamten Supply Chain vom Rohmaterial bis zum Endprodukt im Einzelhandel und Endkonsumenten für verschiedene Branchen ab, darunter Lebensmitteldetailhandel, Industrie und Landwirtschaft. Mit ihrer Hilfe soll die Anzahl der genutzten Transportmittel um 40 Prozent und die Zahl der Anlieferungen um 15 Prozent gesenkt werden. Dadurch könnte die Auslastung der Transportmittel um die Hälfte erhöht werden, was eine Reduzierung der CO2-Emmissionen um 70 Prozent zur Folge hätte.

Im ersten Schritt des Förderprojekts wurden 4700 mögliche Routen für die Verkehrsbündelung in ganz Kontinentaleuropa und Grossbritannien ermittelt. Entlang der zehn Güterverkehrskorridore in Europa könnten ausserdem sofort 20 000 komplette Lastwagenladungen («Full Truck Load») von der Strasse auf die Schiene verlagert werden.

NexTrust läuft dreieinhalb Jahre und ist in vier Arbeitsbereiche unterteilt: Optimierung von Stückguttransporten sowie von Teil- und Komplettladungen, die Verlagerung von Komplettladungen auf die Schiene und die Zustellung auf der letzten Meile. Wissenschaftler berechneten für jedes der geplanten Vorhaben mit präzisen Instrumenten die Einsparungen an Treibhausgas-Emissionen.

«Unser Ansatz umfasst deutlich mehr als kosmetische Korrekturen. Wir wollen ganz neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Verladern und Logistikern ausloten, eine Plattform zur Bündelung von Verkehren schaffen und innovative Geschäftsmodelle etablieren», sagt Jörg Nowaczyk, Geschäftsbereichsleiter Intermodal beim Projektkoordinator TX Logistik AG. Erste Resultate werden nächstens erwartet und hier veröffentlicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert