Die Schiene bietet mehr Sicherheit

Die europäische Dachorganisation der Wagenhalter (UIP) hat in einer Studie das Sicherheitsniveau der beiden Verkehrsträger Schiene und Strasse im Güterverkehr miteinander verglichen.

Sicherheit Bahn

Die Ergebnisse des Berichts zur vergleichenden Darstellung der von Güterwagen und Lastwagen verursachten Unfälle mit Personenschäden: Das bestehende Sicherheitsniveau im Schienengüterverkehr ist deutlich höher ist als beim Transport auf der Strasse. In der Studie wurden die Unfallstatistiken der EU-Staaten miteinander verglichen, und es geht um Unglücke, die aufgrund technischer Mängel am Fahrzeug erfolgt sind.

Konkret: Während im Strassenverkehr im untersuchten Zeitraum von 2006 bis 2010 durchschnittlich 3,236 Personen pro Milliarde Tonnenkilometer bei Unfällen aufgrund von technischen Fahrzeugmängeln tödlich verunglückten, lag dieser Wert bei der Güterbahn bei 0,075 und ist damit 43mal niedriger.

Die Politik – so die Einschätzung der Studienverfasser von der hwh Gesellschaft für Transport- und Unternehmensberatung in Karlsruhe – nimmt allerdings «derzeit das niedrigere Sicherheitsniveau des Verkehrsträgers Strasse in Kauf» und fordert mit einer weiteren Verbesserung des bestehenden – bereits sehr hohen – Sicherheitsniveau der Güterbahn «hohe finanzielle und organisatorische Anstrengungen, deren Auswirkungen zum Teil unverhältnismässig gegenüber dem Nutzen sind». Dies ziehe einen massiven Wettbewerbsnachteil der Schienentransporte im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern nach sich.

Nicht in der Studie untersucht wurde das Thema der Gefahrguttransporte. In der Schweiz wurde kürzlich zum Thema Sicherheit bei Chlortransporten ein umfassendes Massnahmenpaket zwischen Wirtschaft, Behörden und der SBB als Infrastrukturbetreiberin und Transporteurin vereinbart. Dazu zählen langsamer fahrende Züge, kürzere Routen und die Verwendung des besten verfügbaren Rollmaterials. Die Partner wollen zudem weitere Möglichkeiten zur Risikoreduktion prüfen und umsetzen.

Denn Störfälle bei Chlortransporten zeichnen sich zwar durch eine sehr kleine Eintretenswahrscheinlichkeit, aber auch durch besonders hohe Ausmasse aus. Darum wollen die Beteiligten bis Ende 2018 das Risiko um einen Faktor 10 reduzieren. Darauf soll eine weitere, deutliche Verringerung angestrebt werden.

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