Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, fordert ein besseres Miteinander der Verkehrsträger Strasse, Schiene und Wasserstrasse. So lassen sich die Herausforderungen im Güterverkehr besser lösen – zu Gunsten der Umwelt.
«Klimaverträglichkeit bei der Gestaltung der Abläufe hat heute in der Logistik längst einen ähnlich hohen Rang wie die wirtschaftliche Effizienz», schreibt der Duisport-Chef im VerkehrsRundschau-Sonderheft «Who is Who Logistik 2015». Vor diesem Hintergrund laute die Frage im Hinblick auf den «richtigen» Verkehrsträger der Zukunft nicht: «Schiene oder Strasse?» Sondern eher: Wie verknüpft man die vorhandene Infrastruktur intelligenter als bisher, um dem Klima zu dienen und dabei zugleich den wirtschaftlichen Ertrag unter dem Druck des globalen Wettbewerbs zu mehren?
Natürlich bedürfe es dazu stetig verbesserter Fahrzeuge, die bei mehr Leistung immer weniger Ressourcen verbrauchen und immer weniger Lärm und Abgase verbreiten. Notwendig seien ebenso natürlich optimierte Verkehrswege. Digitale Verkehrssteuerung über die Cloud werde einen Beitrag leisten, indem sie der jeweiligen Ladung den jeweils wirtschaftlich und ökologisch besten Verkehrsträger zuordnet. Im «Effizienzcluster LogistikRuhr» arbeite man bereits intensiv an praxisnahen Lösungen für diese Themen und gleichzeitig an den Logistikstandards von morgen. Das Ziel dabei: 25 Prozent weniger Klimagase bei 25 Prozent mehr wirtschaftlicher Leistung bis zum Jahr 2020. «Aber fest steht bereits vorab: Ohne den Kombinierten Verkehr geht es auf keinen Fall», so Staake.
Dahinter stünden zwei Megatrends: Erstens steige, selbst im Zeichen konjunktureller Schwächeperioden, tendenziell der Güterverkehr in Europa weiter an und der Transport per Container nehme überdurchschnittlich weiter zu. Dies wiederum ermögliche und erfordere die weitere Kombination der jeweils optimalen Verkehrswege – also im besten Fall die Trimodalität über Strasse, Schiene und Wasser. Zweitens wachse unter diesen Bedingungen die Bedeutung des Bahnverkehrs unaufhaltsam – insbesondere aus Effizienz- und Kostengründen auf der Mittel- bis Langstrecke.
Damit der Kombinierte Verkehr seine Stärken vollends und überall ausspielen und so das qualitative Wachstum der Wirtschaft optimal unterstützen kann, müssen Staat und Gesellschaft nicht nur seine Vorteile erkennen, so Staake. Sie müssen auch die Infrastruktur schaffen und erhalten, die dazu erforderlich ist.
Das komplette VerkehrsRundschau-Sonderheft «Who is Who Logistik 2015» gibt es kostenlos hier zum Download.