Neue Website: Mit neuer Vorgehensweise zu neuem Content

Die grösste Herausforderung beim kürzlich erfolgten Relaunch der Website von SBB Cargo war – neben der Technik – der Content. Unter Zeitdruck und Einbezug vieler Beteiligter galt es, eine grosse Menge an Texten zu überarbeiten. „Dabei haben wir neue Wege beschritten“, so das externe Redaktionsteam der PR-Agentur Nordend im 5. Teil unserer Serie über die Entstehung von sbbcargo.com.

Die neue Website wurde gestern auf dem zweitägigen „i2 Swiss Internet and Intranet Summit“ in Zürich vorstellt (Berichte in der Netzwoche und bei Text-Gold) und auch persoenlich.com hat gestern über den Relaunch berichtet. Doch hier die Erfahrungen der Texter:

Gerne geben wir die wichtigsten sechs Erkenntnisse weiter, die wir durch dieses Relaunch-Projekt gewonnen haben – in diesem Blog in Kurzform, auf unserer Website als Ratgeber ausführlicher.

1. Mensch vor Maschine: Rahmenbedingungen festlegen

Ohne Teamarbeit ist eine Website kaum realisierbar. Deshalb ist es wichtig, Aufgaben und Abläufe klar zu regeln. Bereits beim Kickoff-Meeting haben wir Redaktoren mit dem internen Projektteam und der Projektmanagerin die Rahmenbedingungen geklärt. Danach haben wir ein Redaktionskonzept entwickelt, worin wir Ziele, Sprachleitfaden, die Vorgaben für Inhalt und Gliederung, Stil, Meta-Tag sowie Fachbegriffe definierten.

2. Workflow definieren:

Auch die Abläufe haben wir im Redaktionskonzept festgehalten: Zuerst recherchierte ein Texter die suchmaschinenrelevanten Schlüsselwörter je Inhaltsbereich. Parallel dazu kopierte SBB Cargo die Rohtexte bereichsweise ins Content Management System (CMS). Ein Texter redigierte diese, der andere Texter lektorierte sie in einem Word-Dokument und schickte dieses an den erstbearbeitenden Texter zurück. Dieser finalisierte die Texte dann direkt im CMS. So konnten sich Tonalität und Qualität der Texte zeitsparend angleichen.

Danach gingen die eingefüllten Texte zur Freigabe an die Projektmanagerin bei SBB Cargo, die sie intern an die Entscheider weiterleitete.

3. Vieraugen-Prinzip zur Prozess-Beschleunigung

Der Workflow basierte auf dem Vieraugen-Prinzip: Jeder Texter überprüfte die Arbeit des anderen Texters, bevor sie an den Kunden ging. Dieses Vorgehen beschleunigte den Prozess und erhöhte die Qualität. Zudem war auf diese Weise jederzeit ein mit allen Inhaltsthemen vertrauter Ansprechpartner vorhanden.

4. Elefanten häppchenweise verspeisen

Es hat sich bewährt, das Projekt in verdaubare Häppchen aufzuteilen. So haben wir die gesamte Website mit über hundert Inhaltsseiten astweise bearbeitet. Ein weiterer Pluspunkt war die Redaktion direkt im CMS. Nicht nur wegen der Sichtbarkeit der Zeilenlängen, sondern auch, um einen stimmigen Gesamteindruck zu erzeugen.

5. Zentrales Informationsportal

Auf einem Sharepoint-Server – als zentralem Informationsportal – lag das Herzstück des Projektmanagements: eine simple Excel-Tabelle, auf der die gesamte Website-Struktur mit allen Inhaltsseiten abgebildet war. Hier konnten alle Projektteilnehmer einsehen, wer aktuell welche Webseiten bearbeitet und in welchem Stand der Überarbeitung sich die einzelnen Texte befinden.

6. Feedback und Feedforward

Es entstanden nicht nur neue Texte, sondern auch ein neuer inhaltlicher Stil. Ziel war, die hohe Qualität der gebotenen Dienstleistungen mithilfe hochwertiger Texte aufzuzeigen. Bei einzelnen Texten rangen wir um jedes Wort. Letztlich setzte sich als konsensfördender Grundsatz durch: Fachbereiche liefern den Inhalt, die Texter die Sprache.

Die weichen Faktoren sind bekanntlich die härtesten – die konstruktiven und fundierten Rückmeldungen der Kommunikationsverantwortlichen brachten einen guten Groove ins Projekt. Am abschliessenden Evaluationsmeeting wurden nicht nur „in time“ und „in money“ als Positivpunkte erwähnt. Martin Radtke, Projektverantwortlicher und Leiter Cross Media bei SBB Cargo: „Der Inhalt ist das Wichtigste. Der Text muss so gut sein, dass man ihn nicht bemerkt. Das hat die gewählte Vorgehensweise und das haben die Texter eingelöst.“

Die Erkenntnisse zusammengestellt haben Sandro Küng von der PR-Agentur Nordend und der Texter Aurel Gergey. Die beiden bildeten das externe Redaktionsteam, welches SBB Cargo beim Relaunch der Website beraten und begleitet hat.

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