5000 Tonnen Betonelemente klimafreundlich transportiert

Rund 5000 Tonnen Betonelemente hat SBB Cargo von der saw spannbetonwerk ag in Widnau/SG zum Bau der neuen Produktionsstätte des Glasherstellers Schollglas ins Wallis transportiert. Das Projekt, das heute auf einer Medienkonferenz vorgestellt wurde, liefert ein anschauliches Beispiel für den umweltschonenden Wagenladungsverkehr der Zukunft. 85 Tonnen CO2 liessen sich dabei einsparen und umgerechnet 379 Lastwagenfahrten quer durch die Schweiz vermeiden.

SBB Cargo will das Kerngeschäft Wagenladungsverkehr als leistungsfähiges, nachhaltiges Transportsystem in Zukunft stärken. Hierfür spielt die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft eine wichtige Rolle, wie sich am Beispiel der saw spannbetonwerk ag in Widnau/SG anschaulich zeigt. Im Herbst 2011 transportierte die Schweizer Güterbahn unter anderem 158 Wagen mit 474 Betonelementen von Widnau nach Brig. Ziel war die Baustelle der neuen Produktionsstätte des Isolierglasherstellers Schollglas.

Insgesamt 7400 Kubikmeter Bauvolumen umfasst die Halle in Steg-Hohtenn, die Anfang Februar 2012 eröffnet worden ist. Allein das Hauptgebäude ist über 100 Meter lang, 66 Meter breit und fast 10 Meter hoch. Zwischen dem Standortentscheid im Februar 2011 und der Inbetriebnahme lag lediglich ein Jahr. „Betonelementbau ist sehr termin- und kostensicher, die Lebensdauer aussergewöhnlich hoch und die Reparaturanfälligkeit tief“, erklärte Christoph Göldi, Mitinhaber des ausführenden Architekturbüros göldi+eggenberger ag, heute Mittag auf einer Medienkonferenz in Widnau.

Doch bis die neue Halle eingeweiht werden konnte, war eine wichtige Aufgabe zu lösen. Denn die Fracht von insgesamt knapp 5000 Tonnen sollte umweltschonend über 300 Kilometer auf der Schiene vom Rheintal ins Wallis rollen. Einzig die letzte Meile ab Brig bis zur Baustelle in Steg-Hohtenn wurde auf der Strasse zurückgelegt. „Der ganze Transport war eine logistische Herausforderung, die wir Hand in Hand ökonomisch und ökologisch optimal meistern konnten“, erklärte Tobi Frei, CEO der saw gruppe, bei dem Gespräch.

Klimaschonende Ökobilanz der saw gruppe

Für Schollglas als Bauherrin war die möglichst umweltschonende Erstellung ihrer Produktionshalle ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Lieferanten, wie Schweiz-Chef Michael Göldi vor den Journalisten ausführte. In der Tat lässt sich die Ökobilanz sehen. Der Transport der Betonelemente mit SBB Cargo konnte insgesamt 85 Tonnen CO2-Emissionen vermeiden. 379 LKW-Fahrten quer durch die ganze Schweiz blieben der Umwelt somit erspart. Das von SBB Cargo erstellte Emissionsreporting (PDF-Download) belegt diesen ökologischen Vorteil im Detail.

Im Jahr 2011 wurden dank allen Bahntransporten der saw spannbetonwerk ag insgesamt 1172 Tonnen CO2 eingespart. Auch das ist in einem Emissionsreporting (PDF-Download) festgehalten. „Angesichts dieser beachtlichen Zahl sagt die Umwelt Dankeschön. Dieses Engagement in den Bahntransport entlastete die Strassen alleine 2011 um mehr als 12.500 Lastwagenfahrten“, unterstrich Wolfram Köster, Leiter Business Unit Bau / Handel / Entsorgung von SBB Cargo, heute vor den Medienvertretern.

Zukunft für den Wagenladungsverkehr

Doch nicht nur aus Sicht des Klimaschutzes, sondern auch wirtschaftlich machen Transporte wie jener der Betonelemente vom Rheintal ins Wallis Sinn. „Die Vorteile des Wagenladungsverkehrs liegen besonders darin, grössere Gütermengen über mittlere bis lange Distanzen befördern zu können“, erläuterte Wolfram Köster. Dies im Gegensatz zu Abhol- und Zustellpunkten mit kleinen Volumen oder einzelnen Wagen, die sich mit vernünftigem Aufwand kaum noch bedienen lassen. Deshalb sei das Beispiel der saw zukunftsweisend und ökologisch wie wirtschaftlich nachhaltig: „Hier können wir Transporte in grösseren Mengen bündeln und regelmässig über längere Distanzen abwickeln, also unsere Stärken voll ausspielen.“

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