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Sichere Strassen dank Salz von der Schiene.

Vom verstauchten Handgelenk bis zur Frontalkollision bei hohem Tempo: Schnee und Eis auf Trottoir und Strasse können tückisch sein. Zum Glück gibt es dagegen Streusalz, das auch von SBB Cargo in der ganzen Schweiz verteilt wird.

Schneereiche Winter werden statistisch gesehen seltener. Keine Statistik ohne kräftige Ausreisser. Schweizer Bergregionen versanken in den letzten Wochen buchstäblich im weissen Chaos und kommen mit den Räumarbeiten kaum mehr nach. Mehr Schnee bedeutet automatisch einen erhöhten Bedarf an Streu- oder in der Fachsprache Auftausalz, um gefährlichen Rutschpartien auf verschneiten oder eisglatten Autobahnen, Strassen und Trottoirs vorzubeugen. Allein der Bergkanton Graubünden verteilt auf seinen National- und Kantonsstrassen pro Winter rund 13‘000 Tonnen Streusalz und gehört damit zu den Grossverbrauchern.

Sichergestellt wird diese für Volkswirtschaft wie Gesundheitswesen enorm wichtige Salzversorgung von der Schweizer Salinen AG, die an ihren drei Standorten in Riburg (AG), Schweizerhalle (BL) und Bex (VD) pro Jahr total bis zu 600 000 Tonnen unterschiedlichster Salzarten produziert, lagert und verkauft. Ein grosser Teil davon kommt in Form von Auftausalz für den Winterdienst auf Strassen und Trottoirs zum Einsatz.

Damit Autofahrer und Fussgänger auch in den entlegensten Winkeln des Landes nicht ins Schleudern respektiv Straucheln kommen, bedarf es eines effizienten Salztransportsystems, in dem SBB Cargo eine zentrale Bedeutung zufällt. Pro Periode verteilt die Logistikpartnerin der Schweizer Salinen zwischen 22 000 und 30 000 Tonnen Streusalz, also rund ein Viertel der Produktionsmenge, via Schiene auf verschiedene Landesregionen.

Schweizweit wird Jahr für Jahr ein sechsstelliges Tonnage-Volumen Salz auf alle denkbaren Fahrbahnunterlagen sowie Gehwege verstreut. (Photo: Schweizer Salinen)

In schneereichen Wintern wie dem aktuellen steigt dieses Volumen. «Natürlich produzieren die Schweizer Salinen in der aktuellen Periode überdurchschnittlich viel Salz, welches auch verteilt werden muss», weiss Oliver Schwob, Senior Key Account Manager Bau/Entsorgung bei SBB Cargo. Als direkter Betreuer dieses Kunden ist er über die genauen Salztransportmengen stets bestens informiert.

Umlaufkadenzen im Wagenladungsverkehr erhöhen.

Brennpunkt der Kooperation ist der Standort Riburg, wo die Schweizer Salinen neben Produktion und Lagerhalle auch eine eigene Anschlussgleisanlage zum nahe gelegenen Bahnhof Möhlin besitzen sowie ein firmeninternes Rangierteam beschäftigen. Ab Möhlin transportiert SBB Cargo das Streusalz in Behältertransporten für den kombinierten Verkehr (KV) an die sechs Standorte Gossau (SG), Landquart, Lugano-Vedeggio, Cadenazzo, Sion und Genf. Dort werden die Behälter auf Regionalbahnen oder Lastwagen umgeladen und in die regionalen Salzsilos der Gemeinden verteilt. Standorte, die nicht unmittelbar einem Containerterminal angeschlossen sind, werden mit schienengebundenen Silobahnwagen über dezentrale Freiverladeanlagen und anschliessenden Strassennachlauf bedient.

Die starke Saisonalität und hohe dezentrale Lieferstruktur machen den Streusalztransport für SBB Cargo zu einer logistischen Herausforderung. (Photo: Schweizer Salinen)

«Speziell in einem Winter wie diesem, wo meteorologische Einflüsse über Nacht massive Lieferbedürfnisse auslösen können, ist es für uns oft kaum möglich, die notwendigen Kapazitäten im Wagenladungsverkehr bereit zu stellen», räumt Oliver Schwob ein.

Ebenfalls ab Möhlin werden in der warmen Jahreszeit die sogenannten Sommerauffüllungen der Silos im Wagenladungsverkehr abgewickelt. Rund 30 000 Tonnen Auftausalz werden dabei an insgesamt 32 Destinationen im ganzen Land transportiert, um die lokalen Silos vor Ort aufzufüllen und auf den nächsten Winter vorzubereiten.

Da beide Kooperationspartner an einem Ausbau der Zusammenarbeit interessiert sind, arbeitet man derzeit perspektivisch an einem neuen gemeinsamen Produktionskonzept, das die Umlaufkadenzen der Wagen erhöhen und damit die Grundlage für Volumenerhöhungen schaffen soll. Sollte Frau Holle auch in den kommenden Jahren über Erwarten aktiv sein und die Schweizer Strassen mit so dicken Schneemassen bedecken wie heuer, sind solche Verbesserungen auf jeden Fall willkommen.

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