SBB Cargo erarbeitet Sanierungs- und Entwicklungsplan.

Der Güterverkehr in der Schweiz befindet sich in einem fundamentalen Wandel und ist mit einem strukturell bedingten Rückgang der Mengen im System- und Einzel-Wagenladungsverkehr konfrontiert. SBB Cargo erarbeitet zur Zeit ein Sanierungs- und Weiterentwicklungsprogramm. Entscheide wurden noch nicht gefällt.

Nachdem SBB Cargo Schweiz in den vergangenen Jahren das Geschäft umfassend saniert hat und 2013, 2014 sowie 2016 seit langer Zeit wieder positive Ergebnisse schrieb, steht die Güterbahn erneut stark unter Druck. SBB Cargo International konnte sein Ergebnis 2017 trotz dem siebenwöchigen Streckenunterbruch in Rastatt (D) verbessern. Dagegen war der System-Wagenladungsverkehr von SBB Cargo zwischen Schweizer Wirtschaftsräumen mit einem Minus von 0,8 Prozent bei den beladenen Wagen leicht rückläufig, der Transport von kleinteiligen und unregelmässigen Mengen im Einzel-Wagenladungsverkehr mit einem Minus von 14,5 Prozent stark rückläufig. Dieser Rückgang hat sich entgegen den gemeinsamen Entwicklungsplänen mit den Kunden beschleunigt – auch weil die Ansprüche hin zu kleineren Sendungsgrössen und grösserer Flexibilität zugenommen haben und dies noch weiter tun werden. Die Mengenverluste sind auch der Grund für zu hohe Strukturkosten. Dies, obwohl SBB Cargo in der Verwaltung in den letzten Jahren bereits deutlich schlanker geworden ist.

Verlust im zweistelligen Millionenbereich.

SBB Cargo Schweiz wird deshalb das Jahr 2017 mit einem Minus im zweistelligen Millionenbereich abschliessen. Aus diesem Grund wird zur Zeit ein Sanierungs- und Weiterentwicklungsprogramm erarbeitet, um die Güterbahn fit und partnerschaftsfähig zu machen. Die Kunden werden eng in die Planungen miteinbezogen. Dabei wird es keine Überraschungen geben, denn Anpassungen in der Logistikkette haben teilweise erhebliche Vorlaufzeiten.

Langfristig wird ein Stellenabbau in der Grössenordnung von rund einem Drittel der heutigen Belegschaft erwogen. Die langfristige Perspektive des Abbaus erlaubt es der SBB, das Unternehmen und die Mitarbeitenden sorgfältig auf den Wandel vorzubereiten. Der Abbau wird zum grössten Teil über natürliche Fluktuation erfolgen. In den kommenden sechs Jahren stehen bei SBB Cargo 400 Pensionierungen an.

Gleichzeitig wird die SBB bereits gestarteten Automationsprojekte vorantreiben. Der Einsatz neuer Techniken, wie etwa die automatisierte Kupplung, verändern den Rangierberuf und machen ihn deutlich effizienter und sicherer. Dies hilft der SBB, konkurrenzfähig gegenüber der Strasse zu bleiben und die Güter auf der Schiene zu behalten. Wichtig ist der SBB auch, den Mitarbeitenden Perspektiven zu geben. Für die Weiterbildung hat SBB Cargo 10 Millionen Franken zurückgestellt.

Keine Entscheide gefällt.

Die Leitung von SBB und SBB Cargo haben sich seit mehreren Monaten mit der Entwicklung befasst. Sie nimmt ihre Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden, Kunden und Eigner wahr, indem sie so rasch als möglich wieder ein positives Ergebnis für SBB Cargo Schweiz anstrebt.

Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, es wurde noch kein Entscheid gefällt. Der SBB ist es ein Anliegen, proaktiv zu kommunizieren. Sie wird am 1. März aktiv informieren.

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