Die Schweiz ist Vorreiter beim Kampf gegen Bahnlärm

Das ist die Überschrift eines Exklusiv-Artikels, der vergangene Woche in der Rheinischen Post in Düsseldorf erschienen ist. Die Lärmsanierung der Güterwagenflotte von SBB Cargo spielt dabei eine wesentliche Rolle.

„Moderne Personenzüge fahren nahezu lautlos durch die Landschaft, Güterzüge lärmen hingegen heftig. Der Grund: Fast alle Güterwagen sind noch mit altertümlichen Bremsen ausgerüstet, die durch ihre grobe Machart die Oberfläche der Räder ruinieren. Das Gepolter dieser verriffelten Räder raubt den Anliegern von Güterzug-Strecken die Ruhe. Die Umrüstung der Waggons auf moderne Flüsterbremsen senkt den Lärmpegel deutlich hörbar um bis zu zehn Dezibel“, schreibt der Autor in seinem Artikel und weist darauf hin, dass in Deutschland der Bahnlärm bis 2020 um die Hälfte reduziert werden soll.

Die Lärmsanierung ist abgeschlossen

Der Schweiz dauere dies jedoch zu lange. Zumal Prognosen davon ausgehen, dass in acht Jahren 65.000 bis 85.000 Güterzüge das Alpenland auf der Nord-Süd-Route durchqueren werden – ein Drittel bis die Hälfte mehr als derzeit. „Die Schweizer werden dies nur akzeptieren, wenn gleichzeitig der Lärmschutz verbessert wird“, zitiert die Rheinische Post Peter Füglistaler, Chef des schweizerischen Bundesamtes für Verkehr. Deshalb habe SBB Cargo im Binnenverkehr schon früh mit der Erneuerung der Bremszylinder an ihren Wagen begonnen sowie deren veraltete Gussbremsen durch die lärmarmen und aus Komposit-Werkstoffen bestehenden K-Bremssohlen ersetzt. Denn vorrangiges Ziel sei es, den Schienenlärm möglichst bereits an der Quelle zu reduzieren.

Seit 2005 hat SBB Cargo rund 5500 ihrer eigenen Wagen lärmsaniert und nur noch lärmarme Wagen zugekauft. Ende 2010 konnte die Sanierung der letzten Güterwagen abgeschlossen werden, gleichzeitig wurden rund 2000 neue lärmarme Wagen beschafft. Damit sind 82 Prozent aller Wagen von SBB Cargo lärmarm unterwegs – ein Spitzenwert in Europa.

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