Wird die Güterbahn in der Schweiz privatisiert?

Wird das Güterbahngeschäft in der Schweiz demnächst erneut umgekrempelt? Jobst Grotrian, Verantwortlicher für das Regulationsmanagement bei SBB Cargo, stellt im Interview entsprechende Medienberichte in den Rahmen.

Laut einem Strategiepapier des Bundesamts für Verkehr (BAV) soll der Schienengüterverkehr in der Schweiz neu ausgerichtet werden. Worum geht es?

Der Bundesrat ist mit einer Motion  beauftragt, dem Parlament eine Gesamtkonzeption für unsere künftigen Rahmenbedingungen (ohne Alpentransit) vorzulegen. Das Papier ist ein erster Entwurf, der verschiedene Stossrichtungen aufzeigt.

Jobst Grotrian

Wird die Güterbahn nun privatisiert?

Über eine solche Möglichkeit haben die Medien breit berichtet. Das BAV-Papier erwähnt sie aber nur am Rande. Die Hauptfrage ist: Was braucht es, damit SBB Cargo die gleichen unternehmerischen Möglichkeiten offenstehen wie den anderen Marktteilnehmern? Dazu gehört auch die Möglichkeit, Dritte zu beteiligen oder Teilbereiche auszugliedern.

Wie geht es weiter?

Zurzeit läuft eine Vorkonsultation der wichtigsten Branchenvertreter. Es folgen eine Vernehmlassung und voraussichtlich 2013 die Beratungen im Parlament. Gesetzesänderungen treten frühestens 2015 in Kraft. Die langfristige Zukunft des Binnenverkehrs wird also in den kommenden eineinhalb Jahren öffentlich stark diskutiert werden. Das ist für unsere Rahmenbedingungen und einen langfristig stabilen Güterverkehr wichtig und soll uns nicht beunruhigen.

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