SBB Cargo bedauert Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts und setzt sich für starken Güterverkehr ein

Heute hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, den Halbstundentakt auf der ZVV-Bahnlinie S3 zu ermöglichen und damit die Interessen des Personenverkehrs höher als diejenigen des Güterverkehrs zu gewichten. SBB Cargo bedauert diesen Entscheid und setzt sich für eine Stärkung des Schienengüterverkehrs ein. Das Urteil wird nun im Detail geprüft.

Mit dem Entscheid überwiegen für das Bundesverwaltungsgericht die Interessen des Personenverkehrs gegenüber dem Güterverkehr. Aus Sicht SBB Cargo schafft das Urteil ein Präjudiz: Es besteht die Gefahr, dass dem Güterverkehr künftig nicht ausreichend Trassen zugesichert werden. Die ursprüngliche Idee der Netznutzungspläne zur Sicherung von Kapazitäten zwischen Verkehrsarten, wird aufgeweicht. Auch der politische Wille wird abgeschwächt.

Das Angebot im Güterverkehr wird deutlich kurzfristiger als dasjenige im Personenverkehr gestaltet. Nur wenn SBB Cargo ausreichend aufeinander abgestimmte, gesicherte Trassen zur Verfügung hat, kann proaktiv für die Kunden ein attraktives Angebot entwickelt und geplant werden. SBB Cargo prüft das Urteil und weitere Vorgehen nun im Detail und setzt sich weiterhin für einen starken Schienengüterverkehr ein. Ziel muss sein, Lösungen für den Personen- und den Güterverkehr im Konsens zu finden.

Attraktiver Fahrplan für Cargo existenziell wichtig

Aber weshalb muss der Güterverkehr auch zu Hauptverkehrszeiten des Personenverkehrs verkehren? In den vergangenen Jahrzehnten waren Güter primär nachts auf Schienen unterwegs. Das hat sich aber geändert. Denn bei der Zusammensetzung der Gütermengen von SBB Cargo nimmt der Anteil von Konsum- und Produktionsgütern gegenüber Massengütern wie Holz oder Stahl zu. Somit steigt auch das Tempo in der Logistik. Genau wie im Personen- ist im Güterverkehr ein attraktiver Fahrplan existenziell wichtig. Nicht zuletzt, damit die Landesversorgung sichergestellt werden kann. Denn: SBB Cargo leistet im Wagenladungsverkehr mit einem Anteil von 25 Prozent an der gesamten Transportleistung Strasse/Schiene einen extrem hohen Beitrag für die Logistikkette der Schweizer Wirtschaft. Nur wenn die Züge von SBB Cargo pünktlich und zur richtigen Zeit fahren, kann sichergestellt werden, dass die Regale der Migros- und Coop-Filialen pünktlich aufgefüllt sind oder die Post rechtzeitig zugestellt ist. Zudem ist beispielsweise Holcim darauf angewiesen, dass Zement sofort nach der Herstellung in Bahnwagen abgefüllt und direkt weiter transportiert werden kann.

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