Katzenberg-Tunnel: Mehr Tempo auf der Nord-Süd-Achse

Seit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember rollen erstmals regulär Züge durch den neuen Katzenberg-Tunnel zwischen Karlsruhe und Basel. Sie erreichen nun auf einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Europa ihre Ziele deutlich schneller.

Das nach neun Jahren Bauzeit Anfang Dezember eröffnete Bauwerk ist mit 9,4 Kilometern der längste aus zwei Röhren bestehende Eisenbahntunnel in Deutschland. Durch ihn fahren seit dieser Woche täglich mehr als 200 Güter- und Personenzüge. Die Reisezeit von Karlsruhe nach Basel hat sich damit von bisher 100 auf nun 69 Minuten verkürzt. Statt wie früher 250 Züge am Tag werden jetzt nur noch täglich 50 Züge oberirdisch durch die Dörfer und an den Weinbergen des oberen Rheintals entlang geleitet. Das senkt die Lärmbelastung für die Anwohner und reduziert Unfallrisiken.

Der Tunnel verläuft durch den Katzenberg zwischen Efringen-Kirchen und Bad Bellingen. Er ist das größte Einzelbauwerk der Neubaustrecke Karlsruhe-Basel. Die insgesamt 185 Kilometer lange Strecke wird von derzeit zwei auf künftig vier Gleise ausgebaut, befindet sich aber größtenteils noch in der Planungsphase.

Einweihung des Katzenbergtunnels vergangene Woche

Der Tunnel ist technologisch aufwendig: In seine Decke und Wände sind zum Beispiel Schlitze integriert. Sie sollen verhindern, dass der Zug eine Luftdruckwelle vor sich her schiebt und so den üblichen Knalleffekt vermeiden. Außerdem wurden die Schienen nicht wie bisher auf Schotter gebaut, sondern in einer betonierten und mit Stahl ausgebauten Straße. So können im Notfall Rettungsfahrzeuge den Eisenbahntunnel befahren und die Unglücksstelle problemlos erreichen.

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