Klimaschutz in der Logistik: Mehr Kohle, weniger Dioxid

Die Non-Stop-Veranstaltungsreihe am Stand der «SwissMovers» begann heute Nachmittag mit Vorträgen von Jeroen Loosli und Salome Schori von der Non-Profit-Stiftung myclimate sowie von Andreas Hollenstein, Leiter Infrastruktur & Umwelt der CAMION Transport AG.

«Für das Klima spielt es keine Rolle, wo auf der Erdoberfläche die unerwünschten Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen, und wo sie reduziert werden», beschrieb Loosli den Ansatz von myclimate. Entscheidend sei, dass die weltweiten CO2-Emissionen in der Summe abnehmen. Unter dem Motto «Analysieren, Reduzieren, Kompensieren» unterstützt die Stiftung Unternehmen dabei, etwas für die Umwelt zu tun und dabei gleichzeitig ihre Effizienz zu steigern. Wie das ganz praktisch geht, zeigten heute nachmittag die engagierten Referenten und stellten den Teilnehmern der Verantaltung im Detail Konzepte, Werkzeuge und Fallbeispiele vor.

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Wie etwa zu dem gemeinsamen Pilotprojekt von myclimate und dem Speditionsunternehmen CAMION Transport AG, über das Andreas Hollenstein berichtete: »Unser EcoBalance-Programm ist Teil der Unternehmensstrategie und schafft den Rahmen für die Herstellung des Gleichgewichts zwischen Ökologie und Ökonomie«. Gleichzeitig will der Logistikdienstleister damit Wettbewerbsvorteile schaffen. So wurden sämtliche 14 Standorte an die Schiene angeschlossen und eine Partnerschaft mit SBB Cargo vereinbart. Grössere Transportstrecken werden darüber abgewickelt. Umweltfreundliche Lastwagen kommen davor und danach zum Einsatz. In dem Pilotprojekt mit myclimate wurde ein Emissions-Reporting für diese komplexen Logistikketten entwickelt, dessen Ergebnis den Kunden des Logistikdienstleisters zur Verfügung gestellt wird.

Jeroen Loosli erläuterte wie myclimate einen professionellen und IT-gestützten kontinuierlichen Verbesserungsprozess auf Basis der neuen Norm EN 16258 einführt, und wie sich mit Emissionen auch Kosten sparen lassen. Salome Schori präsentierte dieses webbasierte Performance Management System live an einem konkreten Beispiel. Ausserdem stellte sie das Fallbeispiel Papyrus Schweiz AG vor. Für den Großhändler, der Papier und Karton aller Art vertreibt, berechnete myclimate einen CO2-Fussabdruck und konnte so zeigen, wo genau es relevant und wirkungsvoll ist, CO2 im eigenen Handlungsbereich zu reduzieren. Mehr als die Hälfte der Emissionen – so die Analyse – wird durch die Transporte verursacht.

Mit einem kombinierten Strasse/Schiene-Konzept und anderen Massnahmen konnte eine wirksame Verminderung der klimaschädllichen Treibhausgase erreicht werden, obwohl 40 % mehr Waren zu transportiert waren. Die Fahrten wurden effizienter geplant und dank der Zusammenarbeit mit SBB Cargo wird inzwischen mehr Material auf die Bahn umdisponiert – mittlerweile mehr als die Hälfte der Transporte. Dank eines ausgeklügelten Ladesystems ist dabei die Auslastung der Bahnwaggons überdurchschnittlich hoch, wodurch die Transporte besonders effizient sind.

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