Um Energie einzusparen oder diese effizient zu nutzen, hat die SBB Cargo ein elektronisches Lenkungssystem eingeführt. Dieses gibt den Lokführern Fahrtipps, damit diese die Züge möglichst wenig stoppen und wieder anfahren müssen.
Wie die Gütersparte der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), SBB Cargo, im Mai bekanntgab, erhielt das Unternehmen im Januar 2016 den Energiepreis «Watt d’Or» des schweizerischen Bundesamtes für Energie. Grund für die Auszeichnung war die Erfindung des Adaptiven Lenkungssystem (ADL), das bislang weltweit als einzigartig gilt.
Nach Angaben von SBB Cargo versucht das ADL für jeden Zug ein optimales Fahrprofil zu errechnen und liefert den Lokführern damit Fahrempfehlungen. Entsprechend können diese reagieren und versuchen, so vorausschauend zu fahren, dass sie einen Stopp vor Haltesignalen oder das anschliessende Wiederanfahren vermeiden. Weniger Stopps, weniger Energieverbrauch. Hinzu kommt, dass die Fahrten weniger oft ins Stocken geraten und damit das Material geschont wird.
Die Betriebszentralen der SBB haben ihren Zugführer allein im vergangenen Jahr rund 208 000 Fahrempfehlungen zukommen lassen. Offenbar sind die Fahrtipps erfolgreich umgesetzt worden, denn der Konzern hat damit rund 27 Mio. Kilowattstunden (kWh) eingespart. Konkret konnte damit der Energiebedarf jedes zwölften Zugs eingespart werden, das sind rund 8,33%.
Nach SBB-Angaben nimmt das Thema Energieeffizienz und Energie sparen im Konzern eine wichtige Rolle ein. Dazu will das Unternehmen bis zum Jahr 2025 den Energieverbrauch um 20% senken, das entspricht einer Einsparung von 600 Mio. kWh pro Jahr. Zum Vergleich: Dies entspricht dem Stromverbrauch von rund 150 000 schweizerischen Haushalten.
Weiteres SBB-Ziel: Bis 2025 will der Konzern seine Züge nur noch mit Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien betreiben.