Die Fachzeitschrift «Privatbahn Magazin» untersucht in ihrer aktuellen Ausgabe das Erfolgsgeheimnis des Bahnlands Schweiz. Auch der Schienengüterverkehr spielt dabei eine wesentliche Rolle.
«Taktfahrplan, Gotthard-Basistunnel, innovative Hochgeschwindigkeitszüge: Für die Innovationskraft der Schweiz gibt es viele Belege», schreibt Christian Wiechel-Kramüller, Herausgeber des «Privatbahn Magazins» in seiner Titelgeschichte. Auf der Suche nach dem «Erfolgsgeheimnis der Eidgenossen» hat die Fachzeitschrift in ihrem neuen Heft auch Maria Leenen befragt. «Das Verhältnis der Schweizer zu ihrer Eisenbahn ist ein ganz Besonderes, und die Schweiz ist mit Abstand das beste Bahnland in Europa», antwortet die Geschäftsführerin des deutschen Beratungsunternehmen SCI Verkehr.
Ein Blick auf die Zahlen der staatlichen Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur im Jahr 2013 zeige, dass die Schweiz mehr als doppelt so viel in ihre Eisenbahn investiere wie in die Strasse – während in Deutschland die Investitionen in den Strassenverkehr deutlich vorn lägen. Kein Land in Europa gebe – pro Kopf – mehr für die Schieneninfrastruktur aus. Auch im Güterverkehr setze die Schweiz seit Jahren Massstäbe.
«Um so viel Güterverkehr wie möglich von der Strasse auf die Schiene zu verlagern, investieren die Schweizer riesige Summen in neue Schieneninfrastrukturprojekte, wie den Bau von Tunnels und Neubaustrecken», lobt das «Privatbahn Magazin». Dies seien «Bedingungen, von denen andere europäische Eisenbahner nur träumen können». Peter Jedelhauser, Leiter Projektorganisation Nord-Süd-Achse Gotthard bei der SBB, stellt in einem Autorenbeitrag im neuen Privatbahn Magazin das wichtigste Bauvorhaben näher vor: den Gotthard-Basistunnel. «Für den Schienengüterverkehr durch die Schweizer Alpen ermöglicht die Inbetriebnahme des längsten Eisenbahntunnels der Welt hauptsächlich mehr und schnellere Verbindungen», schreibt er.
Doch das Magazin macht in seinem Schwerpunkt-Heft auch auf Risiken aufmerksam: Die «Investitionslawine» berge aus Sicht einiger Fachleute erhebliche Gefahren in sich, da die Unterhaltung und Instandsetzung der zusätzlich geschaffenen Infrastruktur Geld koste – viel Geld – und dies die Schweiz in Zukunft finanziell stark belasten könne. «Möglicherweise sogar so stark, dass der Schweiz in Zukunft der finanzielle Spielraum fehlt, um Investitionen in das Bahnsystem vorzunehmen, die heute noch gar nicht absehbar sind», warnt Christian Wiechel-Kramüller in der Titelstory.
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