SBB Cargo ist zurzeit daran, die schlecht ausgelasteten Bedienpunkte auf ihrem Netz in der Schweiz zu überprüfen.
Es geht dabei um einzelne Güterwagen oder Wagengruppen, die von und nach rund 500 Bedienpunkten transportiert werden. Rund die Hälfte dieser Punkte sind Ausgangs- und Zielort für nur drei Prozent der transportierten Güterwagen. Urs Müller, Projektleiter bei SBB Cargo, nennt ein Beispiel: „Einer der sehr schlecht frequentierten Bedienpunkte ist in Bauma im Zürcher Oberland. Um dort eine Ladung abzuholen, muss ein Team aus Winterthur mit einer Rangierlok den Wagen nach Bauma transportieren. Anschliessend fährt die Rangierlok meist leer nach Winterthur oder Saland zurück, denn der Kunde hat acht Stunden Zeit, den Wagen zu beladen. Am nächsten Tag kommt sie wieder, um den beladenen Wagen abzuholen.“
Im Durchschnitt verkehrt bei den schlecht ausgelasteten Punkten wie Bauma nicht mal ein Wagen pro Tag. In Bauma waren es 2010 nur gerade 187 im ganzen Jahr. Hier wird nun der Hebel angesetzt. In persönlichen Gesprächen wird abgeklärt, ob die Kunden die Mengen erhöhen oder an einem anderen Punkt bedient werden können.
Insgesamt wird die transportierte Menge nicht markant zurückgehen, die Anzahl der bedienten Punkte muss SBB Cargo aber reduzieren. Denn die Verlagerung muss auch betriebswirtschaftlich und ökologisch Sinn machen. Auch wenn die schlecht ausgelasteten Punkte nicht mehr bedient werden, bleibt das für die Schweiz wichtige System im Wagenladungsverkehr erhalten. SBB Cargo leistet mit einem Anteil von 23 Prozent an der gesamten Transportleistung Strasse/Schiene einen extrem hohen Beitrag für die Logistikkette der Schweizer Wirtschaft. Damit entlastet das Unternehmen die Strassen wirkungsvoll. Auch nach der Sanierung.