Tech4 – Technology for Business – nennt sich die grösste Digitalisierungskonferenz der SBB. Über 700 Interessierte Mitarbeitende aus allen Divisionen haben letzten Freitag teilgenommen und sich rege zu aktuellen Projekten, Visionen und digitalen Produkten ausgetauscht. Für SBB Cargo waren Gianpaolo Leccardi und Fabian Ringwald vor Ort und haben dem Publikum «SBB Cargo Digital» präsentiert. Die Zuschauer waren begeistert – wie man übrigens auch auf Twitter nachlesen konnte.
«SBB Cargo Digital» heisst die Marke, unter der Gianpaolo Leccardi, Leiter des Programms, und Fabian Ringwald, passionierter Digitalisierer, bereits seit einem Jahr moderne Lösungen entwickeln. Im Innovationsraum bei SBB Cargo in Olten ist ihre Homebase. Da arbeiten die beiden zusammen mit einem rund zehnköpfigen Team daran, die Welt der Güterbahn transparenter und benutzerfreundlicher zu gestalten. Dabei entstanden in den letzten Monaten drei konkrete Lösungen: Sie heissen «Cargo Check-in», «Cargo View» und «Cargo API». Seit dem Wechsel zum Taktfahrplan im Güterverkehr (WLV17) vor einem Jahr checken die Kunden von SBB Cargo nach dem Beladen ihre Wagen ein und signalisieren dem Team von SBB Cargo auf diesem Wege die Abholbereitschaft einer Sendung. Dies erledigten die Kunden bisher mit der Weitergabe von handschriftlichen Notizen von der Rampe ins Büro. «Cargo Check-In» ist eine mobile Applikation, mit der das Check-In gleich an der Rampe per Knopfdruck auf dem Tablet oder dem Smartphone abgewickelt wird.
Die eigene Ware stets im Blick.
«Cargo View» hingegen ist eine Webapplikation, die es dem Kunden erlaubt, seinen Wagen stets auf einer Landkarte zu beobachten. Er weiss also immer, wo sich seine Ware befindet. «Natürlich ist dies ein Stück weit auch Spielerei», gibt Gianpaolo Leccardi zu, «doch von den Kunden wurde diese Funktion erwünscht.» So testen momentan innovationsfreudige SBB Cargo Kunden wie Fenaco, Vigier, Planzer oder Cargo Domizil Schweiz die Track & Trace-Applikation. «Cargo API» ist das Informatiksahnehäubchen oben drauf: Es ermöglicht dem Kunden, «Cargo View» in sein eigenes ERP- oder Logistiksystem zu integrieren. Dazu starten aktuell Tests mit der Migros.
Eine grosse Ehre, am Tech4 dabei zu sein.
Die drei Applikationen und ihre Einordnung in ein digitales Logistik-Ökosystem haben die beiden Vertreter des Teams «SBB Cargo Digital» nun am letzten Freitag am Tech4 vorgestellt. Der interne SBB-Anlass für Digitalisierungsfragen findet jährlich statt und hat bei den Teilnehmenden aus allen Divisionen einen sehr hohen Stellenwert. «Es ist eine grosse Ehre, dass wir hierher eingeladen wurden, um unser Projekt vorzustellen», sagt Fabian Ringwald. Und fügt mit einem Zwinkern an: «Das heisst, dass sich der Konzern auch einmal vom Güterverkehr eine Scheibe abschneiden will.»
Im Referat der beiden kam klar heraus, dass sich die Güterverkehrsbranche verändern wird. Für SBB Cargo stellt sich dabei die Herausforderung, sich nicht nur zu verändern, sondern die Chance zu nutzen, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. «Technische Lösungen in einen Kundennutzen zu überführen, das ist für uns das Herz der Digitalisierung», betonte Ringwald. Der Fokus liegt dabei auf Lösungen, die eine Vereinfachung im alltäglichen Geschäft bedeuten. Digital wie das Thema, waren auch die Reaktionen: Auf Twitter kam das Referat gut an. Einige Beispiele.
SBB Cargo am Tech4
Pilot ist gestartet, Go-Live im Frühling.
Die drei Applikationen von «Cargo Digital» werden momentan in einem Pilot von verschiedenen Kunden, die sich für diese Phase gemeldet hatten, auf Herz und Nieren im Alltag getestet. Ungefähr im März folgt dann der finale Go-Live aller drei Lösungen. «Wir freuen uns unheimlich darauf und sind gespannt, wie unsere Applikationen bei unseren Kunden ankommen», sagt Gianpaolo Leccardi mit einem stolzen Lächeln im Gesicht. Wir bleiben auf jeden Fall dran.