Die beiden Nachbarländer Österreich und die Schweiz wollen sich den schwierigen Zeiten stellen und suchen gangbare Wege in die Zukunft. In der Schweiz ist im Dezember letzten Jahres die Regierung neu gewählt worden, die mit Schwung ihre Aufgaben anpacken will, und auch in Österreich tut sich einiges, besonders auch punkto Energie und Infrastruktur.
Die Schweizer Regierung hat bereits vor den Wahlen eine zeitliche Limite (bis 2050) für die Energiewende von der Nuklearenergie hin zum vermehrten Einsatz von erneuerbarer und anderer umweltfreundlicher Energiequellen vorgegeben.
Dies war das Thema der Veranstaltung «Jahrhundertherausforderung Energie», die im November 2015 in Luzern abgehalten wurde. Unter den hochkarätigen Teilnehmern befanden sich u.a. die grösste Produzentin erneuerbarer Energien in der Schweiz, die im aargauischen Baden domizilierte Axpo, sowie die Zürcher Energie 360° AG, aber auch der Vizekanzler und Energieminister Reinhold Mitterlehner aus Österreich nebst zehn österreichischen Unternehmensvertretern, ein Beweis, dass es auch Österreich ernst meint mit der Energiewende. Diese konfrontiert insbesondere kleine Länder wie Österreich und die Schweiz mit ganz besonderen Aufgaben, bietet ihnen aber auch künftig grosse wirtschaftliche Chancen. Das Thema Nummer Zwei, die Infrastruktur, beherrscht ebenfalls das politische wie wirtschaftliche Leben in beiden Ländern.
Förderung des Schienenverkehrs
Was bereits in den letzten Monaten Gegenstand von Diskussionen und Verhandlungen in der Schweiz war, setzt sich weiter fort. Der Bundesrat will ab 2017 die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) erhöhen und den Bahnen vorübergehend tiefere Trassenpreise für die Nutzung der Transitstrecken verrechnen, damit der Güterverkehr durch die Schweizer Alpen künftig noch stärker von den Strassen auf die Schienen verlagert wird. Das Bundesamt für Verkehr schreibt in einer Mitteilung dazu, dass der Schienengüterverkehr durch die Schweizer Alpen sich erfolgreich entwickelt habe. Diese Erkenntnis basiere auf dem Ende 2015 vom Bundesrat verabschiedeten Verlagerungsbericht 2015. Die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels Ende 2016 werde einen weiteren wichtigen Impuls geben, der angesichts der Frankenstärke und tiefer Treibstoffpreise dringend erforderlich sei.
Erweiterung Bahnmodul Enns
In Österreich spiegeln u.a. die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Eröffnung des neuen Containerterminals in Enns die Bemühungen um die Förderung des intermodalen Verkehrs wider. Die jüngste diesbezügliche Meldung, die grosse Auswirkungen auf die nähere und weitere Zukunft hat, betrifft das jetzt für die Kunden bereitstehende Hochleistungs-Bahnmodul. Über 700 m Länge können auf sieben Gleisen Ganzzüge abgefertigt werden. Diese können mit E-Triebfahrzeug direkt in das Bahnmodul einfahren, es steht eine hochmoderne Zielgleis-Tastensteuerung zur Verfügung. Modernste Bahn- und Umschlaginfrastrukturen ermöglichen effiziente und leistungsstarke Dienstleistungen für die österreichische Industrie, heisst es in Enns. Ganzzugfähige Gleisanbindungen sowie neues modernes Umschlagequipment sorgen für eine störungsfreie Abfertigung.