Die EU-Kommission arbeitet zusammen mit der Gütertransportbranche an einheitlichen Standards für die Logistik 4.0 in Europa. Dabei gibt es allerdings noch viel zu tun.
Die EU-Kommission will die Potenziale des digitalen Datenaustauschs nutzen, um die Effizienz im Güterverkehr und in der Logistik in Europa zu steigern. Sie hat dazu das Digital Transport und Logistik Forum (DTLF) eingesetzt, eine internationale Arbeitsgruppe aus Fachleuten unterschiedlicher Verkehrsträger. Die Steuerung liegt in Händen der Abteilung Seetransport und Logistik der EU-Generaldirektion Transport und Verkehr.
Die Digitalisierung – so die Botschaft der ersten Plenumssitzung im Sommer in Brüssel – macht den Güterverkehr zuverlässiger, sicherer und wirtschaftlicher und erschliesst darüber hinaus neue Wertschöpfungspotenziale durch ergänzende Dienstleistungen. Um dies jedoch zu erreichen, ist in den nächsten Jahren noch viel zu tun:
Cargo Magazin 3/15
- Schaffung einer elektronischen Transportdokumentation und deren Anerkennung durch die Behörden in allen Mitgliedsstaaten.
- Sendungsverfolgung, Echtzeitinformation zum Status der Sendungen sowie zum Zustand der Infrastruktur.
- Lösung für die Verwaltung der Daten und deren Schutz: Im Güterverkehr kommt es in besonderem Mass darauf an, dass die Daten auf dem Weg vom Sender zum Empfänger nicht manipuliert werden können. Deshalb müssen Regeln aufgestellt werden, wer mit wem welche Daten austauschen darf.
- Angleichung der Datenformate und eine verkehrsträgerübergreifende Definition der Bedeutung von Begriffen.
- Vermeidung mehrfacher Dateneingaben für unterschiedliche Behörden durch ein einheitliches Eingabefenster.
- Begrenzung des finanziellen Aufwands der Beteiligten und Nutzbarmachung der Daten für zusätzliche Dienstleistungen.
- Erprobung des Datenaustauschs anhand von Pilotprojekten wie den Korridoren im den Transeuropäischen Verkehrsnetzen (TEN).
- Beobachtung der Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Fortbildung.
Das Digital Transport und Logistik Forum (DTLF) ist auf drei Jahre angelegt. Ihm gehören rund 110 Vertreter aus Verkehrsbehörden sowie öffentlicher und privater Organisationen und Unternehmen aus den Mitgliedstaaten an. Die Aufgabe des DTLF ist die Unterstützung der EU-Kommission bei der Umsetzung von Programmen zur Förderung des effizienten Austauschs elektronischer Informationen in Transport und Logistik. Damit sollen Hindernisse beim Informationsaustausch zwischen Logistikanbietern und unterschiedlichen Verkehrsträgern beseitigt werden.