Eine neue Verbindung für den Transport von Aufliegern auf der Schiene zwischen Grossbritannien und Spanien ist im Hafen Calais eröffnet worden, ebenso wie der Terminal auf Basis des Lohr-Beladungs-Systems. ITJ-Korrespondentin Anitra Green war dabei.
Der neue Schienenterminal in Calais und der Service der Viia Britanica zwischen Grossbritannien und Spanien werden ab dem 12. Januar 2016 den wirtschaftlichen Betrieb aufnehmen. Die Rollende Landstrasse zwischen Le Boulu und Calais hat aber bereits im Oktober den Einsatz des neuen intermodalen Terminals demonstriert. Einzugsgebiete für den Dienst sind neben Grossbritannien, Belgien und Nordwestfrankreich im Norden Südwestfrankreich und Katalonien im Süden.
Neuer Terminal…
Die 7 Mio. EUR, die in den neuen Terminal geflossen sind, haben der Hafen Calais und die EU aufgebracht. Der Terminal wurde für die jüngste Generation von Niederflur-Eisenbahnwaggon von Lohr entwickelt, die auf den schnellen Umschlag von Aufliegern ausgelegt sind.
Die neue Anlage ist ein Teil der Bauvorhaben im Hafen Calais, die 2021 abgeschlossen sein sollen. Es ist das Ziel, das bis 2030 prognostizierte Wachstum des Ärmelkanalverkehrs um 40% durch intermodale Verkehrseinrichtungen aufzufangen und die Docking-Einrichtungen für RoRo-Fähren von 240 m Länge einzurichten. Im Zusammenschluss mit dem Hafen Boulogne wird Calais künftig auch die Güterverkehre übernehmen.
…und neuer Dienst
Anfänglich wird die Viia Britanica täglich einen Zug jeweils nach Calais und Le Boulou an der spanischen Grenze abfertigen, um die Frequenz später zu verdoppeln. Die Strecke von 1200 km wird die Rola in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h zurücklegen, d.h. einen Tag schneller als die Strasse und eine Tonne CO2 weniger pro Auflieger.
Viia Britanica soll nach 25 000 Aufliegern in 2016 in den nächsten fünf Jahren 40 000 Einheiten jährlich abfertigen, worauf der Terminal ausgelegt ist. Der neue Service ist die dritte Schienenautobahn von Viia nach den Strecken Bettemburg (Luxemburg) nach Le Boulou und von Aiton nach Orbassano, Italien. Weitere Projekte sind in Vorbereitung.