SBB Cargo und die Camion Transport AG machen einmal mehr gemeinsame Sache: Seit diesem Frühjahr sind sie für die Distribution von Coca-Cola in mehrere Regionen der Schweiz zuständig – ein weiterer Meilenstein in der langjährigen Zusammenarbeit der beiden Transportunternehmen.
Ist es etwas Essbares? Sind es Gefahrengüter? Oder etwas so Unspektakuläres wie Haushaltspapier? Wer einen Güterzug von SBB Cargo vorbeifahren sieht, mag sich fragen, was sich eigentlich so alles in diesen Bahnwagen stapelt. Des Rätsels Lösung ist nicht einfach, so viel jedoch sei verraten: Seit Mitte Mai 2019 befindet sich in einigen Wagen ein Produkt, das wir alle bestens kennen. Die Rede ist von Coca-Cola, jenem Getränk, das 1886 in den USA zum ersten Mal ausgeschenkt wurde und seit 1936 auch hier in der Schweiz produziert wird.
Die Neuverkehre mit Coca-Cola werden von der Camion Transport AG koordiniert. Seit 1996 arbeitet SBB Cargo mit dem traditionsreichen Transport- und Logistikunternehmen im Stückgutbereich zusammen. Per LKW werden die Getränke von der Abfüllanlage im zürcherischen Brüttisellen in das Warenlager von Camion Transport in Rümlang gebracht, wo der Umschlag auf die Güterwagen von SBB Cargo stattfindet. Diese transportieren die Paletten in neun verschiedene Regionallager der Migros in der ganzen Schweiz.
Hoffen auf weitere Firmen
Bei den Verhandlungen zwischen Migros, Coca-Cola, SBB Cargo und Camion Transport eine wichtige Rolle gespielt hat Thomas Omelko, Niederlassungsleiter Getränkelogistik bei Camion Transport am Standort Rümlang. Da Omelko früher selbst für die Coca-Cola Hellenic Bottling Company (HBC) Schweiz tätig war, kennt er das Unternehmen bestens und konnte entsprechend gut zwischen den Parteien vermitteln. Nach ersten Gesprächen vor rund zwei Jahren, einer intensiven Planungsphase und ersten Pilotfahrten Ende 2018 fährt SBB Cargo nun wöchentlich 190 Paletten mit Produkten von Coca-Cola von Rümlang in die Migros-Regionalzentren. Während Promotionsphasen sind es bis zu 760 Paletten pro Woche, auf das Jahr hochgerechnet ergibt dies 22 000 Paletten mit 160 verschiedenen Produkten der Coca-Cola HBC Schweiz.
Coca-Cola legt wie wir viel Wert auf Nachhaltigkeit.
Thomas Omelko, Niederlassungsleiter Getränkelogistik
Bei SBB Cargo freut man sich nicht nur über die Neuverkehre an sich, sondern auch über den prominenten Kunden. «Coca-Cola ist eine Topmarke, und wir versprechen uns eine Sogwirkung von diesen neuen Transporten», betont Marcel Roth, Key Account Manager beim Bahnunternehmen. Er hofft, dass andere Firmen dem Beispiel folgen, wenn sie sehen, dass das Ganze funktioniert. Roth ist zuversichtlich, schliesslich arbeiten SBB Cargo und Camion Transport seit Jahren eng und erfolgreich zusammen: Alleine in den letzten sieben Jahren hat die Transportmenge, die SBB Cargo für Camion Transport fährt, um rund dreissig Prozent zugenommen. «Camion Transport ist ein Partner, auf den wir uns verlassen können.» Auch für das Rangierteam von SBB Cargo, das einen sehr straffen Zeitplan hat, findet Roth nur lobende Worte: «Unser Rangierteam vor Ort leistet hervorragende Arbeit. Dessen täglicher Effort bei Wind und Wetter ist essenziell für die reibungslose Gesamtabwicklung des Geschäfts.»
Eine Lösung, die für alle stimmt
Ebenfalls zufrieden mit der neuen Lösung ist die Camion Transport AG, die den schweizweiten Transport von Coca-Cola-Produkten bereits im Februar 2017 übernommen hat. Man sei sehr stolz, für einen so prestigeträchtigen Kunden fahren zu dürfen, lässt Niederlassungsleiter Thomas Omelko verlauten. «Ausserdem legt Coca-Cola wie wir viel Wert auf Nachhaltigkeit.» Seit 1936 produziert Coca-Cola HBC Schweiz über achtzig Prozent ihrer Getränke an Ort und Stelle in Dietlikon ZH und Vals GR. 95 Prozent aller Zutaten von Coca-Cola stammen von Schweizer Lieferanten, so zum Beispiel der Zucker, die Kohlensäure und das Trinkwasser.
Wir hoffen, dass andere Firmen dem Beispiel folgen.
Marcel Roth, Key Account Manager bei SBB Cargo
Nachhaltigkeit ist auch für Camion Transport ein zentraler Faktor. Das Familienunternehmen verfolgt mit seinem Programm «Eco Balance» seit 2010 das Ziel, Ökonomie und Ökologie mit verschiedenen Massnahmen im Gleichgewicht zu halten. Was das konkret bedeutet? «Wir nutzen beispielsweise alternative Antriebssysteme für unsere Fahrzeuge sowie den Nachtsprung mit der Bahn, um unsere Güter über Nacht zu transportieren», erklärt Omelko. Überhaupt setzt das Unternehmen stark auf die Kooperation mit der Bahn: Aktuell erfolgen rund zwei Drittel seiner Gütertransporte auf der Schiene. Unternehmen von einer Bahnlösung zu überzeugen, ist allerdings nicht immer einfach. «Auf der Strasse ist man viel flexibler als auf der Schiene, deshalb sind kurzfristige Änderungen bei Bahnlösungen nur bedingt möglich», nennt Omelko einen Grund. Gefordert seien insbesondere die Planer, die jeweils viel stärker vorausdenken müssten. Zu Beginn der neuen Partnerschaft mit Coca-Cola galt es zudem, die Interessen aller involvierten Parteien zu berücksichtigen und die verschiedenen IT-Systeme aufeinander abzustimmen – keine simple Aufgabe. Mittlerweile aber, davon ist Key Account Manager Marcel Roth von SBB Cargo überzeugt, stimmt es für alle Beteiligten: «Gemeinsam konnten wir eine für alle vorteilhafte Lösung finden.»