Energie sparen, den Verbrauch optimieren und in nachhaltige Energie investieren

Bahnfahren entlastet die Umwelt, schont Ressourcen und spart Energie. Für 16 Prozent des Personen- und 37 Prozent des Güterverkehrs benötigt die Bahn nur 5 Prozent der vom Verkehr in der Schweiz verbrauchten Energie.

Wenn Güter auf der Schiene transportiert werden, braucht dies 7x weniger Energie und stösst 11x weniger Klimagase aus. Und dazu braucht die Schiene 7x weniger Fläche. Die Züge der SBB fahren bereits jetzt mit 90% Energie aus Wasserkraft. Die restlichen 10% sind Atomstrom. Bis 2025 soll der Bahnstrom ganz aus erneuerbaren Quellen stammen.

Energie sparen

Bis im Jahr 2030 will die SBB 850 Gigawattstunden Strom einsparen, dies entspricht ungefähr 30 Prozent ihres gesamten Energiebedarfs oder dem jährlichen Stromverbrauch von 200 000 Haushalten. Damit die SBB dieses ambitionierte Ziel erreicht, setzt sie in allen Bereichen umfassende Energiesparmassnahmen um: im Personen- und Güterverkehr, bei den Gebäuden und an den Infrastrukturanlagen. Bei SBB Cargo erarbeitet ein Projektteam konkrete Massnahmen, die zur Senkung des Energiebedarfs beitragen. Wir prüfen neue Technologien, unterstützen Fahrassistenzsysteme und suchen Optimierungen im Fahrplankonzept.

Verbrauch optimieren

Das optimale Zusammenspiel von Fahrplan, Bahnbetrieb und der Fahrweise des Lokpersonals hat sehr grossen Einfluss auf die Energieeffizienz der Eisenbahn. Die energiesparende Fahrweise wird vom Lokpersonal sowohl in der Grundausbildung als auch in der Weiterbildung trainiert. Das innovative Adaptive Lenkungssystem (ADL), auch Grüne Welle der Bahn genannt, liefert vorausschauend Fahrempfehlungen an das Lokpersonal im Führerstand, damit dieses beispielsweise ungeplante Stopps vor Haltesignalen vermeiden kann. Die Züge fahren flüssiger, energieeffizienter und materialschonender. Dank ADL spart die SBB pro Jahr rund 90 Gigawattstunden Bahnstrom. ADL ist eine innovative Eigenentwicklung der SBB und hat im Jahr 2016 die prestigeträchtige Auszeichnung «Watt d’Or» des Bundesamtes für Energie gewonnen.

Personen- wie auch Güterzügen befahren den neuen Gotthard-Basistunnel. In der Nacht, wenn keine Personenzüge verkehren, können Güterzüge langsamer und damit energiesparender durch den Tunnel fahren. Der Luftwiderstand sinkt bei tieferen Geschwindigkeiten stark. Das gilt ganz besonders in Tunnels, wo die beiseite gedrängte Luft nur sehr wenig «Ausweichmöglichkeiten» hat. Aus diesem Grund fahren Güterzüge in der Nacht nur mit 80 km/h durch den Gotthardtunnel. Weil gleichzeitig auf die Güterzughalte bei der Tunneleinfahrt und bei der Tunnelausfahrt verzichtet wird, bleibt die Gesamtfahrzeit der Züge gleich.

H3-Hybridlokomotive

Nachhaltige Energie

Ein Grossteil des Bahnstroms stammt aus den eigenen Wasserkraftwerken. Auch hier setzt die SBB den Hebel an, um bereits bei der Stromproduktion noch energieeffizienter zu sein. Ende 2017 hat die SBB im Rahmen der Initiative Energie-Vorbild (VBE) einen Aktionsplan beschlossen, um das Potenzial der neuen erneuerbaren Energien – also Photovoltaik, Windkraft und Kleinwasserkraft – besser zu nutzen. Schrittweise werden die fossilen Brenn- und Treibstoffe reduziert und die technischen Gase in Schalt- und Kühlanlagen mit klimafreundlicheren Varianten ersetzt. Bis 2030 reduziert sich damit der Ausstoss an Treibhausgasen um 50 Prozent, die restlichen Emissionen werden kompensiert.

Die SBB besass Anfang 2021 rund 700 dieselbetriebene Schienenfahrzeuge, die sie für Wartungsarbeiten, auf Baustellen, für den Gütertransport auf der letzten Meile, beim Rangieren und für Lösch- und Rettungseinsätze einsetzt. Ziel ist es, bis 2030 den Verbrauch von fossilem Diesel um 50 Prozent (oder 5 Mio. Liter Diesel) und bis ins Jahr 2040 um 92 Prozent zu reduzieren. Dafür setzt die SBB vorwiegend auf elektrischen Antrieb bei Ersatz- und Neubeschaffungen der bestehenden Dieselfahrzeuge. Die Entwicklungen in der Batterietechnologie erlauben zunehmend den batterieelektrischen Antrieb, welcher nach Bedarf mit einem Stromabnehmer ergänzt werden kann. In diesem Zusammenhang werden auch weitere Energieträger wie Wasserstoff, synthetischer Diesel, Methanol oder Ammoniak evaluiert.

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