Die skandinavischen Länder müssen sich wie andere Regionen den neuen wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten anpassen. Eines der Ziele ist, sich durch neue Dienste und Strategiewechsel als Mittler zwischen Ost und West beziehungsweise Nord und Süd zu betätigen und gleichzeitig die Verbindung ins Hinterland zu gewährleisten.
Am 7. September hat Hapag-Lloyd den schwedischen Hafen Halmstad in ihren bestehenden wöchentlichen Sweden Denmark Express Service (SDX) integriert. Der in der Provinz Halland an der Westküste gelegene Hafen wird so direkt mit Hamburg und Bremerhaven und damit einer Vielzahl von weltweiten HL-Services verbunden. Die neue Hafenrotation für den SDX-Service: Bremerhaven, Hamburg, Helsingborg, Halmstad, Göteborg, Aarhus und Bremerhaven.
G6 neu nach Göteborg und Gdansk
Vor kurzem wurde zudem der Loop 7 der G6 Alliance erweitert. Er läuft mit Schiffen von bis zu 14 000 Teu seit Ende August zusätzlich wöchentlich Göteborg (APM Terminals) an, nachdem am 10. August bereits Gdansk in Polen in diesen Service eingebunden wurde. Damit werden unter anderem auch kürzere Transitzeiten zwischen Asien und Skandinavien/Osteuropa angeboten. Die Hafenfolge stellt sich jetzt wie folgt dar: Qingdao, Schanghai (Yangshan), Hongkong, Yantian, Singapur, Rotterdam, Hamburg, Gdansk, Göteborg, Antwerpen, Southampton, Singapur, Yantian und wieder Qingdao. Die Mitglieder der G6 Alliance sind: APL, Hapag-Lloyd, HMM, MOL, NYK sowie OOCL.
Rollende Ladung und Fährverkehre
Der Wettbewerb erfolgt in dieser Region nicht nur im Containerverkehr, sondern auch in anderen Bereichen, so innerhalb der RoRo- und Fährverkehre ab/nach Rostock.
Nach Aussage der Hafenverantwortlichen in Rostock sind im ersten Semester 2015 auf den jeweils drei Fähr- und RoRo-Services von und nach Dänemark, Schweden und Finnland 173 260 Lkw (begleitete Einheiten) transportiert worden (+7%). Der Umschlag von unbegleiteten Einheiten (Trailer) nahm um 11% auf 62 105 Auflieger zu. Zudem trug die Verdoppelung der über See transportierten Eisenbahnwaggons auf 11 828 zum positiven Ergebnis bei. «Neben einem natürlichen Wachstum ist dieses auch auf Marktanteilsgewinne zurückzuführen: Die SECA (Sulphur Emission Control Areas)-Regelungen führen trotz der gegenwärtig sehr niedrigen Ölpreise zu einer Neuordnung der Liniennetze, wobei Häfen wie Rostock mit kürzeren Seestrecken tendenziell profitieren», erklärte Gernot Tesch, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock.