Die Traditionsschmiede Schelbert stellt seit über 140 Jahren Gotthardglocken her. Der jetzige Inhaber Eligius Schelbert zeigt, welche Arbeiten es braucht, bis die Flachschellen fertig verputzt, poliert und versandbereit sind.
Die Glockenschmiede Schelbert wurde vor 145 Jahren gegründet: Am 5. Mai 1872 begann mit Dominik Schelbert-Waldvogel eine Schmiede-Dynastie, die seit 1985 in der vierten Generation von der Familie Eligius Schelbert-Gwerder weitergeführt wird.
Die Produktion der Gotthardglocken beginnt beim Rohling, der aus einer Metallplatte ausgestanzt wird. Die geschmiedeten Glocken werden landläufig auch «Klopfen» oder «Trychel» genannt.
Der Glockenrohling wird anschliessend auf dem Amboss gebogen…
… und in Form gehämmert.
Stimmt die Form der Gotthardglocke, …
… kann Eligius Schelbert die Seitennähte verschweissen.
Eligius Schelbert biegt die Ecken der Glocke um, anschliessend wird der Bügel oben verschweisst.
Im Inneren der Glocke wird der Steg angeschweisst, an welchem später der Schwengel befestigt wird.
Ist die Glocke soweit fertig, testet Eligius Schelbert den Klang der Glocke. Dabei verlässt er sich auf sein Gehör und seine langjährige Erfahrung. Der Schmied macht den Ton höher oder tiefer, indem er die Seitenwände der Glocke flacher oder steiler klopft.
Die Gotthardglocken haben einen sehr typischen Klang. Ist dieser erreicht, schleift und poliert Eligius Schelbert die Schweissnähte.
Die fertigen Glocken werden mit Naturlack versiegelt, um sie vor Wind und Wetter zu schützen.
Vor dem Versand prüft Eligius Schelbert alle seine Produkte noch einmal sorgfältig.
Die Familientradition endet nach vier Generationen: Eligius Schelbert hat selber keine Kinder, aber es gibt einen Käufer, der die Schmiede weiterführen wird.
Auf dem Lieferschein erfasst der Schmied die Art und Anzahl der verschickten Glocken fein säuberlich.
Die Glocken aus dem Muotathal werden nach ganz Europa exportiert – zu den Hauptexportregionen gehören das Südtirol und Österreich.
Über tausend Glocken stellt Eligius Schelbert jedes Jahr her.
Seinen Kunden neben präzise ausgeführter Wertarbeit auch eine eingehende fachliche Beratung zu bieten, liegt Eligius Schelbert sehr am Herzen.
1872 übernahm der erste Schmiedemeister Schelbert die Liegenschaft in Pacht, um sie dann am 14. September 1880 zu kaufen.
Mystische Ortschaft: Blick auf den Berghang kurz vor der Einfahrt nach Muotathal