SBB Cargo fährt ab dem Fahrplanwechsel 2013/14 im Auftrag von DB Schenker Rail einen bedeutenden Teil der Transit-Verkehre durch die Schweiz. Dank diesen zusätzlichen Betriebs- und Traktionsleistungen kann die Schweizer Güterbahn ihre bestehenden Produktionskapazitäten und Ressourcen optimal auslasten.
Dieser Auftragsgewinn sorgte in den vergangenen Tagen für ein erhebliches Medienecho in der Schweiz, Deutschland und auch international. So schrieb die «NZZ am Sonntag» gestern, dass die Deutsche Bahn Güterzüge von 1,5 Kilometer durch den neuen Gotthard-Tunnel plant, um die Produktivität des Schienengüterverkehrs in ganz Europa zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund ist auch die Vergabe der bisher von ihrem Tochterunternehmen BLS Cargo abgewickelten Transportaufträge zu verstehen. Die «NZZ am Sonntag» zitiert dazu Alexander Hedderich, Vorsitzender von DB Schenker Rail: «SBB Cargo ist eine der operativ besten Güterbahnen in Europa».
«Bei den Verhandlungen um einen Gütertransport-Grossauftrag durch den Gotthard hatte die SBB die besseren Karten», konstatierte die Handelszeitung und «Der Bund» meldete unter der Überschrift «SBB schlagen im Güterverkehr zurück»: «Die SBB um Konzernchef Andreas Meyer hoffen, nicht nur verlorene Marktanteile zurückzuerobern, sondern auch die Rentabilität im Güterverkehr steigern zu können.»
MM Logistik titelte «DB Schenker setzt positives Signal für den Nord-Süd-Korridor» und bemerkte: «Das europäische Netzwerk von DB Schenker Rail wird sich somit künftig bei Ganzzugverkehren in der Schweiz auf mehrere Partner stützen können. Diese Neuordnung ergänzt nach die schon im Einzelwagenverkehr bestehende Partnerschaft mit der SBB Cargo über die Allianz Xrail.»
Im Eisenbahnblog TRAINSPOTTING des deutschen Magazins Wirtschaftswoche zitiert Christian Schlesiger die Medieninformation von DB Schenker: «Bei dieser Neuordnung werden die jeweiligen Stärken der Gesellschaften BLS Cargo, SBB Cargo und DB Schenker Rail Schweiz optimal zum Einsatz kommen» und schreibt «Das klingt nach Strategie, nach langfristiger Planung.» Und die «Deutsche Verkehrszeitung» (DVZ) stellte in ihrer Headline kurz und knapp fest: «Partnerwechsel am Gotthard».