Die Logistikexperten sind mit der Verkehrspolitik in der Schweiz nicht zufrieden. Das ergab eine Befragung von 140 Schweizer Logistik- und Supply-Chain-Managern im Rahmen der «Logistikmarktstudie Schweiz 2014». Doch der hohe Anteil an realisierten Projekten im Schienengüterverkehr wird positiv gesehen.
Ziel der in der Deutschschweiz und der Romandie durchgeführten Umfrage war es, ein aktuelles Stimmungsbild zu bekommen und mehr zu den Zukunftsvorstellungen der Akteure zu erfahren. Dabei zeigte sich eine grosse Unzufriedenheit mit der derzeitigen Schweizer Verkehrspolitik (63 %). Bemängelt werden vor allem «eine fehlende langfristige Vision und Gesamtstrategie für die Mobilität im Land». Weitere Kritikpunkte: «Mangelnde Flexibilität des Schienengüterverkehrs», «zu restriktive Gesetzgebung» und «Vorrang des Personen- gegenüber dem Schienengüterverkehr».
Den dringendsten Handlungsbedarf für die Verkehrspolitik in der Schweiz sehen die Befragten in der «Zusammenführung und Verknüpfung der Partikularinteressen von Bund, Kantonen und Kommunen sowie Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen zu einer gesamthaften Vision».
Denn mittelfristig erwartet ein großer Teil der Umfrageteilnehmer ein «Verkehrschaos durch die zunehmende Überlastung der Infrastruktur und fehlenden Kapazitäten». Auf der anderen Seite glauben aber auch etliche der Experten, dass sich ein möglicher Kollaps noch abwenden lässt. So rechnen 20 % damit, dass in den nächsten 35 Jahren eine deutliche Stärkung des Schienengüterverkehrs bzw. des Kombinierten Verkehrs stattfinden wird. Transitverkehre könnten dann ausschliesslich mit der Güterbahn abgewickelt werden. Denn durch den Ausbau der Schieneninfrastruktur, so die Hoffnung, lassen sich «grosse Mengen an Gütern auf die Schiene verlagern und höhere Geschwindigkeiten erreichen».
Die Basis dafür ist vorhanden. Denn trotz aller Unzufriedenheit mit der aktuellen Lage äusserten sich 37 % der Befragten positiv über den grundsätzlich gut ausgebauten öffentlichen Verkehr in der Schweiz. Der hohe Anteil an realisierten Projekten im Schienengüterverkehr sowie die dafür geeigneten politischen Steuermassnahmen wurden ebenfalls als vorbildlich bewertet.
Die «Logistikmarktstudie Schweiz 2014» kann hier bestellt werden (nur Deutsch und Französisch).
In der Masterplanung des Embraport sind wir zum Schluss gekommen: 1. Anschlussgleise zurückbauen, da die Nachfrage danach aktuell gering ist und die Unterhaltskosten sehr hoch. 2. Arbeiten mit einem Containerport. Diese Lösung hat sehr viele Vorteile, kann ich nur empfehlen. Beste Grüsse