Langsam neigt sich der Sommer dem Ende zu. Die Tomaten haben reichlich Sonne getankt und sind reif. Seit 52 Jahren beliefert das italienische Familienunternehmen Longobardi die Migros mit Tomatenprodukten. Lange Zeit erfolgte der Transport vom Firmensitz in Scafati südlich von Neapel in die Schweiz per Lastwagen. Seit dem Sommer 2016 wird die Ware umweltfreundlich mit der Bahn transportiert. Eine Bildgeschichte zum Abschluss unserer Sommerserie 2017.
In den Produktionshallen von Longobardi in Süditalien werden die Konserven gestapelt und eingepackt. Das Unternehmen stellt zirka 20 verschiedene Tomatenprodukte für die Migros her. Das Gemüse wächst in der Toskana und in Apulien. Neben gehackten und geschälten Tomaten umfasst das Longobardi-Sortiment auch Tomatensaucen und Cherrytomaten.
Da das Firmengelände von Longobardi keinen Bahnanschluss hat, werden die Paletten zuerst in den Lastwagen verladen. Die Reise führt in die rund 50 Kilometer entfernte Verladestation in der Gemeinde Maddaloni.
In Maddaloni wird die Ware in die Bahnwagen verladen. Zweimal pro Woche, dienstags und samstags, verlassen die Produkte von Longobardi um die Mittagszeit den Bahnhof in Süditalien.
Insgesamt gelangen pro Woche 5 bis 10 Wagen mit Longobardi-Tomatenkonserven in die Schweiz. Die Fahrt geht zunächst bis zum Bahnhof Anagni, dort wird der Zug mit weiteren Wagen ergänzt. Einen Tag später wird die Fracht nach Chiasso und Suhr geführt. Für den Transport in der Schweiz ist SBB Cargo zuständig.
Nach zwei Tagen erreichen die Waggons das Verteilzentrum der Migros in Suhr. Von dort erfolgt der Transport in die näher gelegenen Migros-Filialen per Lastwagen. Für weiter entfernte Filialen geht die Lieferung zuerst per Bahn an die Betriebszentrale der jeweiligen Migros-Genossenschaft, die Feinverteilung erfolgt auch von dort mit dem Lastwagen.
Nach einer langen Reise räumt die Migros-Mitarbeiterin die Pelati schliesslich ins Regal.
Yves Tschopp, Senior Key Account Manager bei SBB Cargo, ist sehr zufrieden. «Die Transporte verlaufen absolut problemlos. Es ist ein positives Signal, wie zusammen mit guten Partnern internationale Bahntransporte, die zeitsensitiv sind, aufgebaut werden können.» Die Migros ist der grösste Kunde von SBB Cargo. Er freut sich, dass der Lebensmittelhändler den Schienentransport vom Ausland in die Schweiz weiter ausbauen möchte. So werden seit Anfang 2017 zum Beispiel auch Pasta mit der Bahn von Italien in die Schweiz gebracht.
Ursprüngliche Quelle: Migros-Magazin 20/2016 Fotos: Lorenzo Maccottta/Dukas (1-4); Paolo Dutto (5 und 6)
Es war jahrelang ab Scafati auf der Schiene, direkt bis nach Weil am Rhein. Neue M-Chefs ändern gerne mal die Logistik-Konzepte :-(