Mineralwasserquellen, Alphörner und Kuhkämpfe

Im nächsten Teil unserer Serie zum 50. Jahrestag des Beginns der Mineralwassertransporte von SBB Cargo für Aproz schauen wir uns heute direkt an der Quelle um: In der Gemeinde Nendaz im Wallis.

Das 1947 gegründete Unternehmen Aproz Sources Minérales ist Marktführer für Mineralwasser in der Schweiz. Seit seiner Aufnahme in die Migros-Gruppe 1958 hat es sich ständig weiterentwickelt. Ausser seinen Marken für natürliches Mineralwasser (Aproz und Aquella) stellt es Softdrinks, Sirup sowie – in Lizenz – die Marken Pepsi, 7UP und Orangina her. Die verschiedenen Aproz-Quellen, die zwischen 450 und 1870 Meter Höhe gefasst werden, schöpfen ihre legendären Schätze aus den jahrmillionenalten Gesteinen des Trias in der Gegend von Nendaz. Zu dieser Gemeinde gehört auch Aproz. Auf seiner Reise durch den Berg wird das Wasser mit Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium sowie lebenswichtigen Spurenelementen angereichert. 1997 wurde eine neue Quelle angezapft, die in fast 1800 Meter Höhe entspringt.

Die Bergregion des Wallis lebt hauptsächlich vom Tourismus und setzt alle Hebel für eine menschenfreundliche Entwicklung und den Umweltschutz in Bewegung. Dazu zählen viele Öko-Initiativen in dem einmaligen Skigebiet im Herzen der „4 Vallées“ mit 412 Kilometer Pisten und 92 Bergbahnen. Aber auch der CO2-arme Gütertransport des Mineralwassers per Bahn mit SBB Cargo. Alljährlicher Höhepunkt in der „Hauptstadt des Alphorns“ ist im Sommer ein internationales Festival, das ausschließlich diesem Instrument gewidmet ist und über 12.000 Besucher in die Region lockt.

Was in Nendaz der Alphorn-Wettbewerb, ist in Aproz der Kuhkampf. Denn im Wallis gibt es ein weltweit einzigartiges Naturschauspiel zu beobachten: Die Kühe der sogenannten Eringer-Rasse, ansonsten eher sanftmütige Wesen, kämpfen im Frühjahr um die Hierarchie in der Herde. Beim Alpaufzug liefern sie sich beim Verlassen der Winterställe hitzige Gefechte mit den Hörnern, um die Königin zu bestimmen. Die Schwächeren geben frühzeitig auf, so dass es nur sehr selten zu Verletzungen kommt.

Die Menschen im Wallis nutzen diese Kampflust der schwarzen Rinder seit 1922 zur Durchführung von Wettkämpfen. Im Lauf der Jahre sind die Kuh-Fights allerdings strikten Regeln unterzogen worden. Aus Gründen der Gerechtigkeit werden die Tiere z.B. in verschiedene Kategorien eingeteilt. Auch Doping-Kontrollen finden statt. Nach mehreren Ausscheidungskämpfen im Lauf des Jahres kommen die sechs besten Kühe jeder Kategorie ins kantonale Finale, das einmal im Jahr in Aproz stattfindet. Schätzungsweise um die 50.000 Zuschauer nehmen an diesen ganz und gar friedlichen Wettkämpfen teil, davon sind allein rund 10.000 in Aproz bei den „Kämpfen der Königinnen“ (Combats du Reines) dabei.

 

Teil 4: Die Eisenbahnbrücke über die Rhône

Teil 3: Aproz-Jubiläum: Durstlöscher für alle Cargo-Mitarbeiter

Teil 2: Migros: Grösste Kundin von SBB Cargo in der Schweiz

Teil 1: Aproz und SBB Cargo: Seit 50 Jahren gemeinsam auf der Schiene

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert