Das Rad mit der Schiene zu versöhnen, ist die Aufgabe der Rollenden Landstrasse. Das System VIIA, das seit 2003 Destinationen in West- und Nordeuropa miteinander verbindet, greift jetzt mit dem geplanten Stützpunkt Calais nach dem Anschluss an Grossbritannien. Die Frachten- und Lkw-Börse Wtransnet aus Barcelona steht für einen Teil der eingesetzten Technik.
Nachdem der politische Rückenwind über längere Zeit für eine Hausse in der Schienenauslastung gesorgt hatte, sind im Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern die Lkw wieder in Führung gegangen. VIIA, eine Tochtergesellschaft der SNCF, setzt dagegen. Sie betreibt und vermarktet die Rollende Autobahn des Konzerns für Standard-Auflieger seit gut zwölf Jahren. Die Frachten- und Lkw-Börse Wtransnet wird nunmehr ebenfalls in die Verkehre involviert.
Dritte Verbindung
Zu den Verbindungen zwischen dem französischen Aiton- und dem Orbas-sano-Terminal in Italien (AFA seit 2003) und auf der Strecke zwischen Bettembourg in Luxemburg und dem französisch-spanischen Grenzort Le Boulou soll in Kürze ein neuer Link hinzukommen. Vor Jahresende 2015 wird eine neue VIIA-Verbindung zwischen Calais und Le Boulou eröffnet – die «britische Linie». VIIA hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020 mehr als 500 000 Lkw pro Jahr abzuwickeln.
Kooperation seit Juni
Bestehende Verbindungen und vier tägliche Hin- und Rückfahrten auf den Linien sind gut, gebuchte Auflieger zum multimodalen Transport auf der Schiene aber besser. Als neue Massnahme haben VIIA und der spanische Betreiber von Technologie-Plattformen jetzt mit «VIIA+» ein neues Angebot geschnürt. Wtransnet, mit Hauptsitz Barcelona und seit zwanzig Jahren im Markt tätig, arbeitet ab dem 1. Juni 2015 mit VIIA zusammen.
Vorteile verbinden
Der CEO von Wtransnet, Jaume Esteve, führt aus, «dass es wichtig ist, den Strassenverkehr mit einem nachhaltigen, effizienten Netzwerk an multimodale Verbindungen anzuknüpfen.» Auf Basis dieser Überzeugung und seiner technologischen Erfahrungen bringt Wtransnet, das mit mehr als 150 Mitarbeiter in 23 europäischen und lateinamerikanischen Ländern tätig ist, seine bislang 10 000 Partnerunternehmen aus der Logistik- und Transportbranche in die Partnerschaft ein.
Als zusätzlicher Anreiz fallen für die Nutzung der Frachtenbörse im kombinierten Verkehr für die ersten drei Monate keine Kosten an. Auf diese Weise soll den Nutzern die multimodale Transportweise näher gebracht werden. Für Wtransnet stellt die strategische Vereinbarung mit VIIA einen Durchbruch im europäischen Geschäft dar.