Der Railport Antwerpen will sich in Zukunft flexibler aufstellen und sucht aus diesem Grund einen Bahnoperator für ein Pilotprojekt. Der Fokus liegt auf lokaler Verantwortung.
Im Railport Antwerpen (Belgien) brechen andere Zeiten an. Ab 2016 soll ein unabhängiger Betreiber für den Einzelwagenverkehr im Hafen für Verteilungs-, Zustell- und Rangierdienstleistungen verantwortlich sein. Durch diese Massnahmen will Railport ein deutlich flexibleres Verkehrsmodel schaffen. Lokale Dienstleister und Industrieunternehmen sollen künftig mehr Verantwortung in der Organisation ihrer Einzelwagenverkehre übernehmen können und durch diesen Schritt unabhängiger von den Fahrplänen der Eisenbahnunternehmen werden.
Unter Mitwirkung von Experten aus Industrie, Logistik und dem Eisenbahnsektor sind während der vergangenen Monate verschiedene Konzepte für die Zusammenführung und Verteilung von Einzelwagen im Hafengebiet entstanden, die nun in die Praxis umgesetzt werden können. Mit Beginn des kommenden Jahres soll der künftige Betreiber den Service zunächst in einem Teilgebiet des Hafens aufnehmen. Längerfristig ist geplant, das Angebot auf das gesamte Hafengebiet auszuweiten. Darüber hinaus wird Railport in Zusammenarbeit mit dem Eisenbahnsektor die erforderlichen Systeme für Verkehrsmanagement-, ICT- und Tracking & Tracing entwickeln.
Die internationale Ausschreibung ist ab diesem Monat öffentlich und kann über die Webseite des Hafens Antwerpen in niederländischer Sprache eingesehen werden.
Die drei Akteure Hafenbehörde Antwerpen, Essenscia und Alfaport haben das Unternehmen Railport Antwerpen NV im Jahr 2013 gegründet. Railport Antwerpen hat sich zum Ziel gesetzt, Projekte zur Verbesserung des Eisenbahnverkehrs innerhalb des Hafens durchzuführen. Ein Schwerpunkt liegt dabei insbesondere im Verteilerverkehr auf der Schiene. Der Hafen Antwerpen verzeichnete im ersten Halbjahr ein Gesamtumschlagvolumen von 104,5 Mio. t, 6,4% mehr als im entsprechenden Zeitraum 2014.