Seit einem Jahr protestieren Jugendliche in ganz Europa jeden Freitag für ein besseres Klima. Dieses Ziel verfolgen auch die europäischen Güterbahnen.
Als Teil der Koalition «Rail Freight Forward» setzt sich SBB Cargo zusammen mit europäischen Güterbahnen für die weitere Verkehrsverlagerung in Europa ein. Das Ziel der Initiative ist es, bis 2030 den Anteil der Schiene im europäischen Güterverkehrsmarkt von heute 18 auf 30 Prozent zu steigern. In der Schweiz betrug der Anteil der Eisenbahn an der gesamten Güterverkehrsleistung im Binnen- und Transitverkehr im Jahr 2017 insgesamt 36,9 Prozent.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion vor Ort in München zogen heute sechs CEO von europäischen Güterbahnen Bilanz über die ersten sechs Monate der Kampagne: Nicolas Perrin von SBB Cargo, Roland Bosch von DB Cargo, Sylvie Charles von SNCF Fret, Clemens Först von der Rail Cargo Austria, Geert Pauwels von Lineas, und Dirk Stahl von der BLS.
Auch Andreas Meyer, CEO SBB, war an der Podiumsdiskussion präsent und lobte den grossen Einsatz der Güterbahnen für einen erfolgreichen Schienengüterverkehr.
Die Höhepunkte der Diskussion können hier nachgeschaut werden.
Die wichtigsten Aussagen auf einen Blick:
- «Unsere einzige Möglichkeit, das Klima zu schützen, ist die Initiative «Rail Freight Forward» und deren Ambition, den Anteil der Schiene im europäischen Güterverkehrsmarkt auf 30 Prozent zu erhöhen.» –Clemens Först, Rail Cargo Austria
- «Interoperabilität geht weiter als eine gemeinsame Sprache. Wir brauchen geeignete Softwares und Kooperationen bei den Infrastrukturen. Einen Zug durch Europa zu fahren muss so einfach sein, wie mit einem LKW durch Europa zu fahren.» –Geert Pauwels, Lineas.
- «Zwischen den Güterbahnen brauchen wir bessere Kooperationen und müssen miteinander kommunizieren, um in einem Ernstfall wie Rastatt gerüstet zu sein.» –Dirk Stahl, BLS Cargo
- «Ich fordere alle auf, dass wir uns nun beeilen und die Systeme grenzüberschreitend endlich vereinheitlichen.» -Roland Bosch, DB Cargo
- «Für eine europaweite Zusammenarbeit brauchen wir auch die Unterstützung der Behörden und Politik.» -Sylvie Charles, SNCF
- «Wir brauchen europaweit keine geplante Ankunftszeit der Güter, sondern eine garantierte Ankunftszeit. Hinter jedem unserer Transporte steckt ein weiterer Logistiker, der auf unsere Pünktlichkeit angewiesen ist. Diese erreichen wir unter anderem auch mit neuen Buchungssystemen.» –Nicolas Perrin, SBB Cargo
- «Ich finde den grossen Einsatz sowie auch die Selbstkritik der Güterbahnen sehr gut. Wir müssen künftig die Pünktlichkeit europaweit messen können. Denn: Was gemessen wird, wird auch erledigt.» -Andreas Meyer, SBB
Nach der Podiumsdiskussion besiegelten die CEOs ihr gemeinsames Ziel auf einem der bemalten Container des sogenannten «Noah’s Train», der auf die Kampagne aufmerksam machen will.