Seit gestern Nacht 00:08 Uhr ist die Strecke nach sieben Wochen wieder offen: SBB Cargo International ist mit einem 3100 Tonnen schweren Ölzug als erstes von Norden nach Süden über die neu erstellten Gleise gefahren.
Nun gilt es, die Lehren aus diesem Streckenunterbruch zu ziehen: Nie wieder Rastatt, lautet die Devise. Das zeigt SBB Cargo International, das Tochterunternehmen von SBB Cargo, jetzt mit einer gezielt für das Szenario Rastatt beklebten Lok. Um eine Streckensperrung dieses Ausmasses künftig zu vermeiden, sind die Güterverkehrsunternehmen in den nächsten Monaten gefordert, ein abgestimmtes Betriebs- und Sicherheitskonzept zu erarbeiten. Dies, damit die integrierte Bahn europaweit Wirklichkeit wird.
Am 12. August 2017 musste die Rheintalstrecke in Rastatt zwischen Karlsruhe und Baden-Baden gesperrt werden. Der Grund war ein Absinken der Gleise um einen halben Meter als Folge technischer Probleme beim Bau eines Tunnels unterhalb der Schienen. Für die Güterverkehre auf der Bahn hatte dies im Import/Export und Transitverkehr einschneidende Kapazitätsengpässe zur Folge.
Wir warten gespannt auf planmäßige Züge auf möglichen Ausweichrouten.
Nun kommt der zweite Teil der Prüfung, meine lieben Manager. Von der anfängliche Verlegenheit und dem Chaos infolge einer zweigleisigen Absackung über 100m in einem hochtechnisierten Land bin ich erstaunt.
Was haben die Profis bei DB, SBB, ÖBB, SNCF und die europäischen Verkehrsminister daraus gelernt? Fallen wir sofort wieder in alten Routinen zurück, können wir uns das erlauben? Wir würden dann bei der nächsten Unregelmässigkeit wieder am Anfang stehen?
Was passierte wohl bei einem Erdbeben im oberrheinischen Grabenbruchgebiet. Würde die Schweiz überleben?
Soweit mir bekannt sucht die DB jetzt mit analytischen Hilfsmitteln professionell nach weiteren potentiellen Gefahrenherden um diese predictive zu eliminieren.