SBB Cargo: Bilanz für das erste Halbjahr 2012

Die SBB haben heute ihre Halbjahresbilanz für die ersten sechs Monate des Jahres 2012 vorgelegt. Danach sank im Güterverkehr durch die Sperre am Gotthard und die schlechte Wirtschaftslage die Verkehrsleistung um -7,8% auf 5873 Mio. Nettotonnenkilometer und das Ergebnis ist um -14,8 Mio. CHF schwächer als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Insgesamt liegt das SBB-Konzernergebnis mit 139,5 Mio. CHF (-27,0 Mio. CHF) hinter dem Vorjahresergebnis. Während sich im Personenverkehr insbesondere die Nachfrage und die Erträge im Freizeit- und Tourismusbereich rückläufig entwickelten, beeinflusste im Cargo-Bereich neben den höheren Trassen- und Energiekosten sowie die wochenlange Sperrung der Gotthard-Strecke auch die aktuelle Wirtschaftslage das Ergebnis. So ist in der Schweiz ein Rückgang des Transportvolumens bei bahnaffinen Gütern wie Stahl zu verzeichnen und in Norditalien hat sich die Marktlage ebenfalls deutlich verschlechtert.

Sperrung der Gotthard-Strecke: Ein Rückschlag im ersten Halbjahr
Sperrung der Gotthard-Strecke: Ein Rückschlag im ersten Halbjahr

Diese äußeren Einflüsse lassen sich durch Kostensenkungen und Sanierungsmassnahmen – wie etwa dem eingeleiteten Abbau von 200 Verwaltungsstellen oder die Verkleinerung der Wagenflotte – nicht vollständig kompensieren. Dank intensiven Gesprächen mit Kunden konnte die Straffung des Netzes im Wagenladungsverkehr abgeschlossen werden. Auch mit dem redimensionierten Bediennetz lassen sich 98% der bisherigen Gütertransporte auf der Schiene abwickeln. Parallel dazu baut SBB Cargo das Angebot im Kombinierten Verkehr (KV) in enger Zusammenarbeit mit Spediteuren aus. Der Pilot mit zwei täglichen KV-Verbindungen Dietikon–Renens VD bildete den Auftakt zum Aufbau eines schweizweiten Netzes für den Bahntransport und Umschlag von Containern.

Die SBB muss 2013 rund 170 Mio. CHF zusätzlich für höhere Trassenpreise aufwenden. Diese können im Personenverkehr nur zu rund zwei Dritteln über Tariferhöhungen an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden, ein Drittel wird von der SBB getragen. Die Schweizerischen Bundesbahnen werden darum die geplanten Investitionen priorisieren und die knappen Mittel konsequent in die ertragsstärksten Bereiche mit dem grössten Kundennutzen investieren müssen.

Im Verwaltungsbereich, bei der Infrastruktur, beim Personenverkehr und bei SBB Cargo wird die SBB ihre Effizienz und Produktivität weiterhin um rund zwei Prozent pro Jahr steigern, um das System Bahn leistungsfähig und in einem guten Zustand zu erhalten. Beim Güterverkehr soll der Wagenladungsverkehr kontinuierlich auf rentable Verkehre konzentriert und das Wachstumsfeld des kombinierten Güterverkehrs zukunftsorientiert weiterentwickelt werden. Dafür gilt es den Bau der beiden geplanten Gateways Limmattal und Basel Nord voranzutreiben.

Einen wichtigen Schritt nach vorne machte die SBB in den letzten Monaten im Bereich Energie. Die Energiestrategie mit dem Fokus Energiesparen wurde verabschiedet. Mit den bisher umgesetzten Effizienzmassnahmen können 154,5 GWh Strom pro Jahr eingespart werden. Die SBB will den Energieverbrauch bis 2025 um 600 GWh gegenüber dem prognostizierten Verbrauch senken und damit den heutigen Anteil an Kernenergie am Bahnstrom kompensieren.

Den kompletten Bericht samt allen Zahlen finden Sie hier.

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