Premiere für die Service-Mitarbeiter von SBB Cargo: In der Anlage Lausanne unterhalten sie grosse Gleisbaumaschinen – Hand in Hand mit ihrem Kunden.
Pumas sind kräftig sind und können bis zu fünf Meter hoch springen. Die Gleisbaumaschine mit dem Namen „Puma 90“ ist ebenfalls sehr stark, in die Luft springen kann sie jedoch nicht. Sie ist auch deutlich schwerer als die amerikanische Raubkatze und wiegt 200 Tonnen, so viel wie 40 ausgewachsene Elefanten. Das Gefährt wird für das Verlegen von Gleisen und das Auswechseln von Schwellen und Schienen eingesetzt und ist fast 70 Meter lang.
Erstmals haben kürzlich die Mitarbeiter der Cargo-Serviceanlage in Lausanne-Triage eine „Puma 90“ der Gleisbaufirma Scheuchzer aus dem nahen Bussigny revidiert. Während sich deren Mitarbeiter um den Rest kümmerten, übernahm SBB Cargo den Unterhalt des Eisenbahnteils der Maschine. Zunächst die Achsen, Bremsen und Chassis sollen noch folgen. Für die Radsätze wurden dabei die neuen Standards der EU angewandt, die nach dem folgenschweren Unfall von Viareggio im Juni 2009 verschärft worden sind.
Insgesamt besitzt die Schweizer Güterbahn sechs Serviceanlagen und drei Stützpunkte mit vorwiegend mobilen Einsatzequipen, in deren Werkstätten normalerweise Lokomotiven und Güterwagen von SBB Cargo instand gehalten werden. Scheuchzer greift auf die Infrastruktur von SBB Cargo zurück, weil sich die eigenen Werkstätten zur Zeit in Renovierung befinden. Neben der „Puma 90“ sollen bis Ende Februar drei weitere Maschinen für den Gleisunterhalt in Lausanne auf Vordermann gebracht werden – „Puma S“, BOA 811 und BNA 660. Schon seit letztem April werden Spezialwaggons von Scheuchzer in Lausanne revidiert.
„Es ist ein völlig neues Vorgehen, dass die Mitarbeiter der Serviceanlagen von SBB Cargo in ihren Werkhallen direkt Hand in Hand mit den Kunden zusammenarbeiten“, sagt Roland Kuster, Leiter Instandhaltung. Er betrachtet die Übernahme dieser Arbeiten auch als Beitrag, den Standort Lausanne zu stärken.