Die Sicherheit hat bei SBB Cargo oberste Priorität. Dafür sorgen zum einen technische Neuerungen. Zum anderen wird die Sicherheitskultur unter den Mitarbeitenden permanent gefördert.
Neben der automatischen Kupplung, der automatischen Bremsprobe und der digitalen Prüflogik gehört das Kollisionswarnsystem zu den neusten Innovationen, um Automation und Sicherheit bei SBB Cargo voranzutreiben. Dabei nehmen Sensoren an der Lokomotive den Fahrweg wahr und helfen dem Rangierleiter, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen. Damit können schwere Unfälle vermieden werden! Verschiedene Systeme sind zurzeit in der Erprobung.
Sicherheit durch Technik ist die eine Seite. «Die noch wichtigere Seite ist die kontinuierliche Pflege einer Sicherheitskultur im Unternehmen», betont Claudia Ryser, Leiterin Sicherheits- und Risikomanagement bei SBB Cargo. «Nur so kann die Sicherheit unserer Mitarbeitenden, unserer Kunden und Fremdfirmen garantiert werden.» SBB Cargo betreibt deshalb eine umfassende Sicherheitskultur, welche die kontinuierliche Verbesserung des Sicherheitsniveaus ermöglicht. Das Motto dafür ist «BEWUSST SICHER!», dabei gilt täglich «Innehalten» – «Analysieren» – «Umsetzen». Die Sicherheitskultur richtet sich nach drei Leitsätzen:
«Sicherheit beginnt bei mir»
Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ist verantwortlich. Alle erbringen und tragen die Sicherheitsleistungen. Dabei stehen Achtsamkeit und ein konstruktiver, fairer Umgang miteinander im Zentrum. «Das ist die Voraussetzung, um sich gegenseitig auf Sicherheits- und Risiko-Themen anzusprechen», erklärt Claudia Ryser. Es gilt: Ich bin immer Vorbild – egal ob ich Vorgesetzter, Kollege oder Mitarbeitender bin. Alle nehmen ihre Verantwortung wahr und halten die geltenden Regeln und Vorschriften ein.
«Sicherheit geht vor»
Die Zeit drängt, der Slot ist nur noch ein paar Sekunden offen – doch hat man wirklich alle Sicherheits-Checks ausgeführt? Häufig entstehen Situationen, bei denen es zu einem Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit, Pünktlichkeit und Sicherheit kommt. «Die Sicherheit steht bei uns immer an erster Stelle», präzisiert Claudia Ryser. «Fahrlässiges oder mutwilliges Verhalten tolerieren wir nicht.»
«Jeder Unfall ist einer zu viel»
In der Schwerindustrie passieren Unfälle. «Trotzdem wollen wir uns am Leitsatz orientieren: Jeder Unfall ist einer zu viel», sagt Claudia Ryser. Nur so gelange man zur nötigen Sensibilisierung. Jeder richtet sein Denken und Handeln darauf aus, Ereignisse zu verhindern. Und wenn doch ein Unfall geschieht, schafft SBB Cargo Transparenz. Claudia Ryser: «Es stehen immer die Fragen im Zentrum: Was lernen wir daraus? Und wie können wir künftig die Ereignisse verhindern?» So wird jeden Monat ein Video gedreht, in dem ein Mitarbeitender von einem Ereignis erzählt – und was er daraus gelernt hat.
Positive Langzeit-Tendenz
SBB Cargo verankert die Sicherheitskultur mit diversen Initiativen wie den Learning-Videos sowie mit regelmässigen Schulungen bei allen Mitarbeitenden. Das Resultat der grossen Bemühungen um die Sicherheit? Die Anzahl der Berufsunfälle mit Ausfalltagen hat in den letzten 15 Jahren deutlich abgenommen. Schwere Unfälle sind mittlerweile äusserst selten. «In den vergangenen Monaten gab es aber wieder mehr Unfälle», stellt Claudia Ryser fest. «Das zeigt, dass jede und jeder von uns Sicherheit im Alltag bewusst leben muss!»