In der Ausgabe der «Sonntags-Zeitung» vom 2. Dezember 2012 stellt sich SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi in einem ausführlichen Interview hinter die Pläne von SBB Cargo.
Man habe ein umfassendes Sanierungsprogramm aufgesetzt, um die Güterbahn in die schwarzen Zahlen zu bringen. Einer Privatisierung oder Teilprivatisierung erteilte Gygi klar eine Absage. Ein Rückzug der SBB aus dem Güterverkehr sei für ihn und auch für die Konzernleitung kein Thema. Zur SBB gehöre der Personen- und der Güterverkehr, betonte Gygi.
Rund ein Viertel der Transportleistung in der Schweiz erbringe SBB Cargo. Er würde es aber begrüssen, wenn die SBB von der gesetzlichen Pflicht befreit wird, Güterverkehr zu betreiben. Der Schienengüterverkehr sei in der Schweiz bereits seit 1999 vollständig liberalisiert, SBB Cargo habe starke Konkurrenz «Hier mehr Spielraum zu erhalten, ist positiv und öffnet Chancen. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, habe ich nichts dagegen», betonte Gygi.
Das Eidgenössische Parlament wird voraussichtlich nächstes Jahr über die Förderung des Schienengüterverkehrs in der Fläche beraten. Die Verkehrskommission des Ständerats hat den Bundesrat vor zwei Jahren in einer Motion beauftragt, eine entsprechende Gesamtkonzeption vorzulegen. Allfällige Gesetzesanpassungen treten frühestens 2015 in Kraft. Für den Verkehr in der Fläche gibt es bisher – im Gegensatz zum Alpentransit – keinen gesetzlichen Verlagerungsauftrag auf die Schiene.
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